Die beiden Herren, die sich im Jahr 1913 notgedrungen in Berlin eine Wohnung teilen müssen, arrangieren sich ziemlich schnell mit der Wohnsituation und werden schließlich sogar so etwas wie Freunde.
Aber was treibt der seltsame Dr. Beckers in seiner dunklen Kammer des Nachts? Warum bekommt er ständig große Pakete ins Haus geliefert?
Und wohin verschwindet die Freundin seines Mitbewohners eines Tages spurlos?
„Alraune“ aus der Feder des Topharbraut-Autors Hanns Heinz Ewers ist mein absoluter Favorit innerhalb des Gruselkabinetts.
Was Boshaftigkeit und Durchtriebenheit angeht, kann es „Die Topharbraut“ leider nicht ganz mit dem niederträchtigen Meisterwerk „Alraune“ aufnehmen.
Die Besetzung ist erstklassig. Matthias Lühn und Michael Pan geben die unfreiwilligen Nachbarn, Claudia Urbschat-Mingues bringt angemessen hysterisch Unruhe in die WG. Köstlich auch Beate Gerlach als tratschige Vermieterin.
Aber leider kommt erst im letzten Drittel des mit 77 Minuten deutlich zu langen Hörspiels Spannung auf. Dann nämlich, wenn sich die beiden „Freunde“ auf den Weg zu einer Festivität in einer Berliner Villa machen.
Als Hörer und Alraune-Fan rechnete ich nun endlich mit einer tabubrechenden Sauerei.
Allerdings kommt die Geschichte auch hier über Andeutungen nicht hinaus.
Und der Protagonist ergreift vorzeitig die Flucht.
An dieser Stelle ein erneutes Lob an den furios aufspielenden Horst Naumann!
So bringt erst eine weitere Begegnung endlich Licht ins Dunkel, was dem Hörer immerhin eine ziemlich fiese Schlusspointe beschert.
Ein bisschen lang, ein bisschen zahm. Aber beileibe kein schlechtes Hörspiel. Und DIE Gelegenheit, mal wieder „Alraune“ aus dem Regal zu holen.
Weitere Infos gibt es hier!
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