Die Bewohner des amerikanischen Küstenstädtchens Harmony Bay werden im Sommer 1983 durch furchtbare Ereignisse in Angst und Schrecken versetzt. Immer wieder kommen Menschen auf unerklärliche Weise zu Tode. Der neue Sheriff Cody steht vor einem Rätsel. Wer tötet nachts die Einwohner von Harmony Bay und saugt ihnen dabei die Luft aus den Lungen? Dann tauchen auch noch Regierungsbeamte in der Stadt auf und suchen nach einem russischen Spion. Ist er etwa der Serienkiller? Und dann ist da noch ein geheimnisvoller Fremder, der eifrig Kugelschreiber in der Stadt verteilt.
Harmony Bay klingt wie eine Mischung aus Twin Peaks, Point Whitmark und Castle Rock, dem fiktiven Schauplatz vieler Stephen-King-Geschichten.
Es wimmelt von skurrilen Gestalten, die auch der Fantasie von David Lynch entsprungen sein könnten.
Verschwörungstheoretiker, eine Hippie-Kommune und hysterische Hausfrauen bevölkern die Kleinstadt, und, ebenfalls wie bei David Lynch (Blue Velvet), werfen wir einen Blick hinter die Gartenzäune und Fassaden der scheinbar beschaulichen Wohngegend.
Die Hauptfiguren sind allerdings der frisch im Ort angekommene Sheriff Cody (David Nathan) und seine Familie. Cody, den auch ein dunkles Geheimnis umgibt, hat es schwer, sich als neuer Sheriff durchzusetzen. Ein ehrgeiziger Kollege sitzt ihm im Nacken (Ekkehardt Belle), der zwielichtige Bürgermeister (Norbert Langer) fürchtet einen Skandal für die Stadt, und die Liebe funkt in Gestalt seiner Partnerin Taylor (Luise Helm) dazwischen.
Das, liebe Hörer, passiert alles an der Oberfläche.
Aber darunter brodelt es gewaltig in Harmony Bay. Davon möchte ich allerdings wenig bis nichts verraten, denn auch der kleinste Spoiler würde nur den Hörspaß trüben.
Was euch in jedem Fall erwartet, sind 10 Stunden erstklassig produzierter Hörspielunterhaltung mit einem abwechslungsreichen Plot, der voller (böser) Überraschungen steckt. Neben den bereits erwähnten Schauspielern sind noch eine Menge begabter Hörspielprofis zu hören, so zum Beispiel Nana Spier (Synchronstimme von Sarah Michelle Gellar), Arianne Borbach (Cate Blanchett) und, böse wie selten, Till Hagen (Kevin Spacey).
Wir begleiten die Bewohner von Harmony Bay nicht nur in ihre Häuser, wir begeben uns mit ihnen auch auf einen Jahrmarkt, in die örtliche Bar oder auf die Spitze eines maroden Leuchtturms.
Und es ist dem Sounddesign von Tommi Schneefuss zu verdanken, dass jedes der abwechslungsreichen Settings „echt“ und lebendig klingt. Und dass der erwähnte Aufstieg im Innern des Leuchtturms zu meinem persönlich gruseligsten Hörspielmoment des Jahres 2015 geworden ist.
Es gibt viele schauerliche Momente, die erfreulicherweise meist auf leisen Sohlen daher kommen und auf vordergründige und / oder drastische Schreckeffekte verzichten.
Willkommen in Harmony Bay! Monster 1983, geschrieben von Ivar Leon Menger, Raimon Weber und Anette Strohmeyer, ist der wohl letzte wirklich große Knaller des ausgehenden Hörspieljahres 2015.
Und wer auf die Idee kommt, den Zehnteiler vor dem Einschlafen zu hören, der ist nun wirklich selbst schuld. :-)
Das Hörspiel ist bei Audible, Amazon und iTunes zum Download erhältlich.
Hier kann man sich die erste Folge kostenlos herunterladen!
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