Gruselkabinett (108) – Der Kapitän der Polestar

gruselkabinett der kapitän der polestar

John McAllister Ray heuert als Schiffsarzt auf dem Walfänger Polestar an. Im Jahr 1884 steckt das Schiff im Packeis fest. Langsam steigt die Unruhe an Bord, denn immer wieder kommt es zu seltsamen nächtlichen Ereignissen. Gerade der Kapitän verhält sich immer merkwürdiger. Kennt er die Ursache für die unheimlichen Erscheinungen? Oder verliert er gar den Verstand?

Arthur Conan Doyle hat nicht nur Geschichten über einen weltberühmten Londoner Meisterdetektiv verfasst. Aus seiner Feder stammen auch einige fantastische Kurzgeschichten.
Der Kapitän der Polestar lebt in der Hörspielfassung vor allem von der beklemmenden Atmosphäre, die die Hörspielmacher an Bord des Schiffes erzeugen.
Unter der Besatzung macht sich nämlich zunehmend eine Art „Lagerkoller“ breit, der durch die unheimlichen nächtlichen Schreie noch befeuert wird.

An dieser Stelle auch gleich mal ein Lob meinerseits an die „Schreierin“ Daniela Bette, die für die wenigen, aber doch wirkungsvollen Schreckmomente innerhalb des Hörspiels sorgt. Und bei mir für einen Grusel-Nostalgieflash, denn ich musste während ihrer Auftritte wiederholt an die unvergleichliche Dr. Finistra (gesprochen von Johanna Wegener) aus dem legendären EUROPA-Gruselhörspiel Dracula trifft Frankenstein denken.

Auch die übrige Besetzung tut ihr Bestes, um die verzweifelte Situation an Bord des Walfängers spür- und hörbar zu machen.
Ein (erneuter) Glückwunsch an die Macher für die Wahl von Matthias Lühn, der hier die Titelrolle spielt.
Ich lasse mich zurzeit von ihm in die fantastische Welt des Romans Die Lügen des Locke Lamora von Scott Lynch entführen. Immer voll bei der Sache, stimmlich unglaublich präsent und wandlungsfähig, wie man es sonst nur von Rufus Beck oder Stefan Kaminski kennt.
Lühn ist eine echte Entdeckung, als Hörspiel- ebenso wie als Hörbuchsprecher.

Einzig das Ende der Geschichte lässt den Hörer mit einigen Fragezeichen etwas ratlos zurück, was den Gesamteindruck dieses dezent schauerlichen, wie immer makellos produzierten Hörstücks aber kaum schmälert.

Eine Hörprobe gibt es hier!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert