
Hekate hat Dorians Sohn Martin entführt und ihm selbst bleiben nur noch wenige Stunden, bis ihn ihr Gift töten wird. Die Spur führt auf hohe See und in Hunters früheres Leben als Georg Friedrich Speyer.
Erfreulich geradlinig erzählt reisen wir endlich wieder einmal ins 16. Jahrhundert, wo sich Speyer allerlei übernatürlichen Ereignissen an Bord eines Schiffes stellen muss, und wir Hörer Informationen zur Wurzel von Hekates unstillbarem Hass auf Dorian und seine Freunde erhalten.
Das Wort Wurzel sei dabei nicht unabsichtlich gewählt, denn hinter Hekates Herkunft steckt ein fantastisches Motiv, bei dem eine Alraune eine wichtige Rolle spielt. Begleitend dazu möchte ich einfach mal das unfassbar großartige Hörspiel Alraune aus der Reihe „Titania Gruselkabinett“ empfehlen.
So wechseln wir also immer wieder zwischen der Gegenwart und dem 16. Jahrhundert, was den Machern die Gelegenheit gibt, im Bezug auf Soundeffekte, Musik und Dramaturgie aus dem Vollen zu schöpfen. Die Musik von Dennis Simcott und Anreas Meyer vereint meisterhaft gewohnte Industrialklänge mit folkloristischen Elementen. An Bord der „Torquemada“ knarzen die Dielen und Masten, dass es nur so eine Freude ist. Auch in den Punkten Action und Gore gibt es feine Momente, denn das Wesen Alraune wütet vampirgleich unter der Besatzung, was einen Gruselfreund unweigerlich an das Schiff „Demeter“ aus Bram Stokers „Dracula“ denken lässt.
Stephanie Kellner als einerseits unschuldig in die Welt geworfenes und missbrauchtes Geschöpf, andererseits aber auch als rachsüchtige dämonische Killerin, liefert hier eine wirklich oscarreife Leistung ab.
„Schiff der verlorenen Seelen“ ist ganz klar eine der besten Folgen der gesamten Reihe, erinnert was Dramatik, Tempo und Sound angeht an die besten Folgen aus der Ära Göllner.
Und wer ein Happy End erwartet, sollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen.
Hier gibt es weitere Infos und ihr könnt dort auch das Hörspiel direkt beim Label erwerben.
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