
Ein Reporterkollege von Bill Conolly bringt John auf die Spur einer neuen dämonischen Bedrohung. Auf dem Schloss des Earls von Barrington, wo eine große Hochzeitsfeier stattfinden soll, treibt ein Werwolf sein Unwesen. John muss eingreifen um ein Blutbad zu verhindern.
Nach 13 Jahren und über 150 Hörspielproduktionen gibt es einen Wechsel beim Produktionsteam der Sinclair-Hörspiele. Nach Dennis Ehrhardt übernehmen nun Christian Hagitte und Simon Bertling vom Studio Stil die Regie. Das Studio Stil war (wohl nicht nur) für mich einer der maßgeblichen Gründe, am Anfang des Jahrtausends wieder zum begeisterten Hörspielhörer zu werden, denn etwa zeitgleich mit dem Start der Edition 2000 von John Sinclair brachten Hagitte und Bertling ein paar wegweisende und fantastisch produzierte Hörspiele auf den Markt, wie man sie bis dahin noch nicht zu hören bekommen hatte. Exemplarisch möchte ich hier nur den Achtteiler „Die Alchimistin“ nach Romanen von Kai Meyer und die in ihrer atmosphärischen Dichte und Unheimlichkeit bis heute unerreichte Serie „Edgar Allan Poe“ nennen, die, obwohl unvollendet, jeder echte Hörspielfan einmal gehört haben sollte.
Zuletzt produzierten Hagitte und Bertling unter anderem feine Hörspiele für Audible („Macbeth“, „Sieben Siegel“) sowie einen gelungenen Reboot der Kinderserie „Hui Buh“.
Was kann also bei der Übernahme schief gehen?
Nichts. Absolut nichts.
Es gibt kleine Veränderungen bei der Titelmusik. Zudem hat man sich mit Gregor Höppner für einen neuen Erzähler entschieden. Er macht seine Sache sehr gut, vereint auf eine angenehme Weise die erzählerischen Fähigkeiten seiner beiden Vorgänger, indem er das rauchige Timbre eines Joachim Kerzel mit dem eher gemächlichen Erzählstil einer Alexandra Lange vereint.
Reißerische Schreckeffekte, wie man sie aus der Anfangszeit der Serie unter der Regie von Oliver Döring kennt, waren ja auch schon Dennis Ehrhardts Sache nicht. Und auch Hagitte und Bertling konzentrieren sich eher auf das Erschaffen unheimlich-atmosphärischer Soundkulissen.
Die Ansage der Zeiten und Orte übernimmt fortan die synchronerfahrene Ulrike Stürzbecher, Bill Conolly wird vom ebenso erfahrenen David Nathan gespielt, den man unter anderem als deutsche Stimme von Johnny Depp und vielbeschäftigten Hörbuchleser (Viele Romane von Stephen King) kennt.
Wie schon beim Wechsel von Döring zu Ehrhardt kann man auf Social Media diverse Unkenrufe lesen. Da wird vom Untergang des Abendlandes und einer angeblichen unterirdischen Qualität fabuliert.
Das ist natürlich alles Quatsch.
Die Verntwortlichen hätten keine bessere Wahl für die Zukunft der Hörspielserie treffen können. Es ist viel mehr immer wieder erstaunlich, was man auch noch nach 25 Jahren atmosphärisch und soundtechnisch aus einer Groschenheftvorlage herausholen kann.
Langjährige Fans sollten sich also in keinem Fall abschrecken lassen, und für Neu- oder Wiedereinsteiger ist die Geschichte ebenfalls gut geeignet, da es sich um eine Standalone-Folge handelt.
Weitere Infos gibt es hier!
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