Tintenblut – Das Hörspiel

tintenblutCapricorn ist tot, doch seine Schergen sinnen auf Rache. So liest Meggie sich zusammen mit Farid in die Tintenwelt, denn sie will Staubfinger vor den Mordplänen des dämonischen Basta warnen. Aber nicht nur Staubfinger ist in Gefahr. Auch Meggies Familie findet sich bald in der Tintenwelt wieder. Und ein gefährliches Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Die technische Qualität der Produktion steht der des Hörspiels Tintenherz in nichts nach. Wieder ist Frank Gustavus für die Regie verantwortlich, und einmal mehr versteht er es meisterhaft, die fantastische Tintenwelt in den Köpfen der Hörer lebendig werden zu lassen. Wir folgen Staubfänger in belebte Gasthäuser, gehen zusammen mit „Zauberzunge“ Mo dem finsteren Natternkopf ins Netz und kämpfen mit dem Schwarzen Prinzen in blutigen Schlachten.

Neben den aus Tintenherz bekannten Schauspielern gibt es ein paar prominente Neuzugänge, etwa Dietmar Wunder (John Sinclair) als Schwarzer Prinz und Jens Wawrczeck (Die drei ???) in der Rolle des zwielichtigen Vorlesers Orpheus.

Ich habe den ersten Teil lange nicht mehr gehört, mir ist er allerdings nicht so finster in Erinnerung wie Tintenblut. Jüngere Hörer und deren Eltern seien deshalb an dieser Stelle schon einmal vorgewarnt.

Stellenweise wird es sehr, sehr finster, etwa am Hof des Natternkopfs, herrlich dämonisch verkörpert von Michael Prelle, wo Meggie und ihre Familie um ihr Leben fürchten müssen, und den nicht alle Beteiligten lebend wieder verlassen.

Für meinen Geschmack haben solche finsteren Momente in dem Hörspiel einen etwas zu hohen Anteil. Zwar gelingt es dem Autor Fenoglio und Meggie immer wieder durch ihre Schreibkünste das Schicksal der Tintenweltler positiv zu beeinflussen, dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Leichtigkeit gewünscht. Oder einfach nur eine Etappe durch die Tintenwelt aus nächster Nähe miterlebt, anstatt von ihr immer nur aus nachträglichen Erzählungen der beteiligten Figuren zu erfahren.

Ein echter Glücksgriff ist wieder Stephan Schad als empathischer Erzähler, der von Frank Gustavus auch oft begleitend in die Spielhandlung eingefügt wird  und so die fantastische Reise zu einem noch eindringlicheren Hörerlebnis werden lässt.

So ist Tintenblut zwar insgesamt etwas schwerere Kost als Tintenherz, nichts desto weniger aber wieder ein mehr als gelungenes Hörspielabenteuer, dass dank eines dramatischen Cliffhangers am Ende unbedingt neugierig auf den Abschlussband Tintentod macht, dessen Hörspielfassung im August 2015 bei Oetinger Audio erscheinen wird.

Eine Hörprobe gibt es hier!

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