Angestachelt von den phantastischen Erzählungen rund um das Schloss Tartakow in den Karpaten, macht sich der junge Edelmann Manwed Weroski auf, das Geheimnis des alten Gemäuers zu ergründen. Er findet auf dem Schloss nicht nur einen alten Kastellan, sondern auch die Marmorstatue einer Frau. Weroski ist fasziniert von der Schönheit des Standbilds, das bald ein beängstigendes Eigenleben zu führen beginnt.
Die Vorlage zu dem Hörspiel stammt aus der Feder des österreichischen Schriftstellers Leopold von Sacher-Masoch, seines Zeichens (unfreiwilliger) Urheber des Begriffs Masochismus, da seine Geschichten (Venus im Pelz) sich immer wieder mit der Lust an der sexuellen Unterwerfung befassten, Ende des 19. Jahrhunderts natürlich ein Skandal.
Auch Die Toten sind unersättlich steckt voller erotischer Spannungen, denn der junge Weroski ist bald voll und ganz dem „brünstigen Marmorweib“ verfallen.
Die Atmosphäre der Geschichte lebt in hohem Maße von den Schilderungen des Erzählers und Hauptdarstellers Weroski, gesprochen von David Nathan, der ja unter anderem in dem vorzüglichen Zweiteiler Der Mönch bereits bewiesen hat, dass er eine gute Wahl für jene Geschichten innerhalb des Gruselkabinetts ist, in denen nicht so sehr das Blut, dafür aber andere wichtige Körpersäfte fließen.
Ihm zur Seite, als fleischgewordene Versuchung mit BDSM-Ambitionen, steht Antje von der Ahe (Synchronsprecherin von Katherine Heigl und Sarah Wayne Callies), und bringt den jungen Edelmann mit ihren dominanten Spielchen ganz schön ins Schwitzen.
Das alles wird natürlich in eine schöne, manche sagen auch blumige, der Zeit des Autors entsprechende Sprache gepackt, die vielleicht nicht jedermanns Sache ist, trotz ihrer Gewähltheit aber oft eine Spannung und Atmosphäre entwickelt, von der Autorinnen neumodischer Bums- und Peitschprosa à la Fifty Shades Of Grey nur träumen können.
Wieder mal was Anderes von Titania Medien, aber wieder mal was Gutes.
Friss das, Christian Grey!
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