Fünf Jahre sind seit dem versuchten Anschlag Brady Hartsfields auf ein Rockkonzert vergangen. Brady liegt seitdem schwer verletzt in einer Klinik.
Als es zu einer Reihe von Selbstmorden kommt, wird Bill Hodges misstrauisch. Kann es sein, dass der Mercedes-Killer etwas mit den Todesfällen zu tun hat?
Nachdem im zweiten Band der Mr.-Mercedes.Trilogie weder Hartsfield noch Bill Hodges eine große Rolle spielten, ist die Freude des Wiedersehens mit den Helden (und dem Bösewicht) des ersten Teils um so größer.
Hodges arbeitet weiterhin als Privatdetektiv, unterstützt von der psychisch labilen Holly. Und auch Computerfreak Jerome stößt im Verlauf wieder zu der Truppe.
Kamen die ersten beiden Teile noch fast ohne offensichtlich übersinnliche Phänomene aus, hat sich King für den abschließenden Roman eine auf den ersten Blick vielleicht etwas konstruiert wirkende, insgesamt aber doch originelle „Superkraft“ für den Drecksack Brady Hartsfield ausgedacht.
Dieser ist nämlich dank der Zugabe einer Messerspitze Mad-Scientist-Horror und mithilfe einer Spielkonsole (!) in der Lage, sich in die Gedanken seiner Mitmenschen einzuloggen und sie gewissermaßen so in den Selbstmord zu treiben.
Brady hofft so doch noch die anvisierten Opfer seines missglückten Anschlags töten zu können.
Eine irre Idee, die aber im Roman gut funktioniert, und Bill Hodges und seinem Team jede Menge Möglichkeiten für spannende und auch amüsante Ermittlungsarbeit lässt. Gerade die labile Holly ist wieder ein Quell übersprudelnder Situationskomik.
Aber „Mind Control“ ist auch ein echter Thriller, bei dem vor allem die Schilderungen der Suizide und der schneeverwehte Showdown im Gedächtnis bleiben.
Dem Autor gefällt es zudem sichtlich, den Leser (Hörer) immer wieder an der Nase herum zu führen, etwa wenn er uns über das Schicksal einer nicht unwichtigen Nebenfigur seitenlang im Unklaren lässt.
Ein gelungener Abschluss einer sehr guten Trilogie, in der Stephen King einen seiner sympathischsten Helden und eines seiner monströsesten Ungeheuer zum finalen Duell antreten lässt.
Danke, Bill Hodges. Wir werden dich vermissen.
Eine Hörprobe gibt es hier!
P. S.: David Nathan liest wie immer grandios!
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