Gruselkabinett (126) – Kalte Luft

Der junge James Russell kommt im Jahr 1923 an eine günstige Wohnung in einem New Yorker Appartment-Haus. Sein Nachbar, der wunderliche Dr. Munoz, eilt ihm eines Tages in einer Notlage zu Hilfe. James freundet sich mit dem älteren Herrn an, merkt aber bald, dass etwas mit dem Arzt nicht stimmt. Warum zieht Dr. Munoz es vor, in extrem unterkühlten Räumlichkeiten zu wohnen?

Eine weitere Lovecraft-Adaption, die für meinen Geschmack etwas zu lang (60 Minuten) ausgefallen ist.
Der geübte Gruselhörer wird nicht lange rätseln, welche finsteren Pläne der gute Dr. Munoz hegt.
Immerhin ist der kleine Cast wieder fein gewählt. Timmo Niesner als James Russell läuft im Lauf der Geschichte ebenso zu Höchstform auf wie der erfahrene Peter Weis, der dem kauzigen Arzt immer mehr dämonische Züge verleiht.
Monica Bielenstein (Synchronsprecherin von Emma Thompson) hört man in jeder Rolle gern, nur haben ihr die Macher unverständlicherweise einen albern-aufgesetzten südamerikanischen Akzent verpasst, der das Hörvergnügen etwas trübt.

Die guten schauspielerischen Leistungen von Niesner und Weis können die Längen am Ende des Hörspiels zwar etwas kompensieren, und gerade Peter Weis bekommt Gelegenheit für ein paar dezent schauerliche Momente, dennoch hätte man die Story, die sicher nicht zu Lovecrafts besten Werken zählt, gut und gerne auch in 45 Minuten erzählen können.

Ein okayes Hörspiel einer eher mäßigen Vorlage. Es kann ja nicht immer Das Ding auf der Schwelle sein. :-)

Eine Hörprobe gibt es hier!

PS: Geiles Cover!

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