Francis Wayland Thurston findet im Nachlass seines Großonkels Hinweise auf den Cthulhu-Mythos. An verschiedenen Orten sind immer wieder Darstellungen eines unheimlichen außerirdischen Wesens aufgetaucht, das von Anhängern des Kults fanatisch verehrt wird. Außerdem haben zahlreiche Kultmitglieder den Verstand verloren.
Wann wird der Ruf des Cthulhu wieder erschallen?
Eine werkgetreue, wie immer sehr atmosphärische Geschichte eines der bekanntesten Werke von H. P. Lovecraft erwartet den geneigten Hörer in diesem zweiteiligen, über 100 Minuten langen Hörspiel.
Der erste Teil ist überwiegend eine Sammlung von Berichten, auf die der Erbe Francis Wayland Thurston beim Durchforsten des Nachlasses seines Großonkels stößt.
So berichten die Teilnehmer einer Versammlung von Wissenschaftlern von ihren Begegnungen mit Cthulhu-Jüngern, unter anderem in New Orleans oder in Grönland.
Glücklicherweise hat man für die Schilderung der unheimlichen Ereignisse großartige Sprecher eingesetzt, was etwa den Auftritt von Bernd Rumpf, der von schauerlichen Vorkommnissen in Louisiana erzählt, zu einen im besten Sinne des Wortes ungemütlichen Hörerlebnis werden lässt, dessen Wirkung noch durch immer wieder eingefügte Hörspielsequenzen verstärkt wird.
Auch Jochen Schröder erweist sich als begnadeter Erzähler von Gruselgeschichten. Er bietet dem Hörer mit seinen Auftritten gewissermaßen eine Einführung in die Ursprünge des Cthulhu-Mythos.
Die Besetzung ist gewohnt hochkarätig. Christian Stark (Scotland Yard) spielt Francis W. Thurston, Hörspiel-Urgestein Horst Naumann (Masters Of The Universe) dessen Großonkel.
Für wohlige Gänsehautmomente sorgen unter anderem Dirk Petrick und Roman Wolko, die sich in ihren Rollen genüsslich dem Wahnsinn hingeben, der mit der Verehrung des Cthulhu einher geht.
Im zweiten Teil können sich Gruselfans dann auf ein waschechtes Abenteuerhörspiel mit Gruselelementen freuen, denn da erleben wir die Schilderung einer Schifffahrt zu einer Insel, wo Seeleute die sagenumwobene Stadt R’lyeh finden und auf das unheimliche Wesen Cthulhu stoßen.
Auch hier beweisen die Macher viel Feingefühl beim Sounddesign und bei der Wahl der Schauspieler (u. a. Patrick Bach und Jannik Endemann), was die Hörspielfassung von Der Ruf des Cthulhu zu einer der besten Lovecraft-Adaptionen innerhalb des Titania Gruselkabinetts macht.
Für alle, die bisher noch keine Erfahrung mit der unheimlichen Welt Lovecrafts gemacht haben, eignet sie sich zudem gut als Einstiegsfolge in den Cthulhu-Mythos, dessen Einflüsse auf die Horrorliteratur und den modernen Horrorfilm bis heute spürbar sind, etwa in zahlreichen Geschichten von Stephen King oder in Ridley Scotts Science-Fiction-Thriller Alien.
Eine Hörprobe gibt es hier!
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