Meister der Angst (03) – Der Elefantenmensch

meister der angst der elefantenmenschDer durch eine schwere Krankheit grausam entstellte John Merrick wird Ende des 19. Jahrhunderts dem Publikum auf Jahrmärkten präsentiert. Als sich der Arzt Dr. Treves des armen Geschöpfs annimmt, entdeckt er nach kurzer Zeit, dass in dessen entstelltem Körper ein intelligenter und hoch sensibler Mensch steckt. Aber auch als John Zuflucht in einem Londoner Hospital gefunden hat, wird er die dunklen Schatten seiner Vergangenheit nicht los.

Die Freude war groß, als ich erfuhr, dass die Reihe Meister der Angst, produziert von der Kölner Mediabühne, fortgesetzt wird.

Die vorliegende Geschichte beruht auf den wahren Ereignissen um den Elefantenmenschen John Merrick und basiert auf den Aufzeichnungen des Arztes Dr. Treves, im Hörspiel gesprochen von Michael Lott (Mark Brandis).

Wer nun ein Gruselhörspiel erwartet, der wird sicher enttäuscht sein, denn bei dieser Bearbeitung handelt es sich viel eher um ein Drama, nämlich das Drama eines Menschen, der wegen seiner Behinderung zunächst als vermeintliche Sensation missbraucht wird, und erst zum Ende seines Lebens, dank des Mitleids einiger wohlhabender Londoner Bürger, seinen Frieden findet.

Wie schon die ersten beiden Folgen der Reihe besticht auch dieses Hörspiel durch einen großen Detailreichtum, was Atmosphäre und Geräuschkulisse angeht. Als Hörer erhalten wir Einblick in den Alltag eines Kuriositätenkabinetts, tyrannisch geführt vom skrupellosen Mr. Noakes, den der Synchronsprecher Hans-Jürgen Wolf (Hugo „Mr. Anderson!“ Weaving) mit ordentlich Boshaftigkeit ausstattet.

Als weitere Mitglieder der umherreisenden „Freak Show“ spielen unter anderem Santiago Ziesmer (Sponge Bob) und Anne Moll.

Und es gibt auch wieder Bezüge zu anderen Geschichten innerhalb der Reihe. So macht unter anderem der Kriminalinspektor Abberline, gesprochen von Frank Glaubrecht, Bekanntschaft mit John Merrick, denn auf der Jagd nach dem Frauenmörder Jack the Ripper gerät auch der Elefantenmensch kurzzeitig in Verdacht. Und auch der berühmte Detektiv Auguste Dupin stattet der umherreisenden Truppe von Mr. Noakes einen Besuch ab, weil er sich dadurch neue Erkenntnisse über einen grausamen Doppelmord in der Pariser Rue Morgue erhofft.

Viel Zeitkolorit, eine beinahe perfekte Produktion, die erstklassige Besetzung und das in meinen Augen (und Ohren) gelungene Unterfangen, die Geschichte trotz aller Tragik nie zum Rührstück werden zu lassen, machen diese Produktion zu einem späten Höhepunkt des Hörspieljahres 2013.

Weiter Infos gibt es hier!

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