Verdammnis

stieg larsson verdammnisJournalist Mikael Blomkvist recherchiert in einem brisanten Fall von Menschenhandel in den hochrangige schwedische Politiker verwickelt zu sein scheinen. Als einer seiner Informanten ermordet wird, findet man am Tatort eine Pistole mit Lisbeth Salanders Fingerabdrücken. Nils Bjurman, Lisbeths ehemaliger Vormund wird ebenfalls tot aufgefunden. Lisbeth muss untertauchen und Blomkvist tut alles um ihre Unschuld zu beweisen …

Hier nun also der zweite Teil der Millennium-Trilogie als Hörspiel. Wiederum inszeniert von Walter Adler und mit den aus Verblendung bekannten Hauptdarstellern.

Produktionstechnisch ist dem Hörspiel auch diesmal kein Vorwurf zu machen, Musik, Soundkulisse und Sprecherleistungen sind durchweg erstklassig.

Was die Story angeht, so ist das, was in deren Verlauf über Lisbeths Vergangenheit ans Tageslicht kommt wirklich äußerst tragisch und brutal. Außerdem werden Verstrickungen bis in die höchsten schwedischen Gesellschaftskreise langsam ersichtlich.

Bot Verblendung allerdings noch ein spannendes Kriminalrätsel (Was passierte mit Harriet Vanger?), so verkommt Verdammnis gerade zum Ende hin (leider) zu einem brachialen Rachefeldzug Lisbeth Salanders, der mit einem fast schon splattermäßigen Finale gekrönt wird. Da gibt es schmerzunempfindliche blonde Riesen und brandnarbige russische Ex-Agenten. Und Lisbeth darf fröhlich die Axt schwingen.

Immerhin bleibt es für das Finale (Vergebung) spannend, denn sowohl Lisbeths Schicksal als auch das ihrer Todfeinde bleibt unklar.

So ist Verdammnis für mich zwar der schwächste Teil der Trilogie, dennoch ist er für das Verständnis des großen Ganzen unerlässlich und bietet immer noch weit mehr Spannung und Abwechslung als vieles was momentan auf dem von irren Serienkillern und sexuell frustrierten Pathologinnen überlaufenden Krimimarkt sonst so geboten wird.

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