Als Edward Dunnig einen Verriss über die Schrift von Mr. Karswell zum Thema Alchemie verfasst, ahnt er nicht, mit wem er sich da eingelassen hat. Denn allem Anschein nach steht der Autor tatsächlich im Bund mit finsteren Mächten, deren Kräfte er nun gegen unliebsame Kritiker einsetzt.
Autor M. R. James steht ja eher für deftigere Geschichten innerhalb des „Titania Gruselkabinetts“ („Verlorene Herzen“, „Das Traktat Middoth“).
„Runenzauber“ bietet eine interessante und makabere Grundidee, kann es aber vom Gruselfaktor her nur bedingt mit den anderen Geschichten des Autors aufnehmen.
Das liegt ganz sicher nicht an Horst Naumann, der in der Rolle des gekränkten Okkultisten beweist, dass er auch mit 93 Jahren noch nichts von seiner Spielfreude verloren hat. Viel mehr hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas boshaftere Racheakte gewünscht, erinnerte mich doch die Grundidee stark an den englischen Horrorfilmklassiker „Theater des Grauens“ mit Vincent Price, in dem ein gekränkter Schauspieler auf grausame (und amüsante!) Weise Rache an seinen Kritikern nimmt.
Aber auch in „Runenzauber“ ist Platz für (unfreiwillige) Komik. Dann nämlich, als der alte Menschenfeind Karswell eine Schar Kinder zu sich einlädt und sie auf sadistische Weise das Fürchten lehrt.
Alles in allem ein feines Schauerstück, in dem neben bekannten Titania-Ensemblemitgliedern auch die Schauspielerin Petra Nadolny mitspielen darf, die Comedyfreunde vielleicht aus der Sketchreihe „Switch“ kennen.
So kann es weitergehen in Richtung Nummer 150.
Und: Hut ab, Horst Naumann!
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