Nach dem letzten kryptisch-apokalyptischen Abenteuer in Indien, das Bakerman in eine ungewisse Zukunft und die Hörer in eine beinahe dreijährige Zwangspause entlassen hat, begibt sich der letzte „Überlebende“ Larry Newman zu Dorgan Fink und findet sich unversehens in einer nicht minder apokalyptischen Umgebung wieder, wo er den Auftrag hat, Kontakt zum „Widerstand“ aufzunehmen. Und so macht sich Larry zusammen mit Joyce auf den Weg durch eine zerstörte, lebensfeindliche Welt, in der schon eine kurze Zeit ohne Atemmaske den Tod bedeuten kann.
Die Vorfreude war riesig, denn es sollte endlich, endlich weitergehen mit der für meine Begriffe besten und revolutionärsten Hörspielserie, deren erste Folge bereits im Jahr 2003 erschienen war. Nachdem man in der 30. Folge Weiss den strapazierten Fans ein paar Antworten auf die immer zahlreicher werdenden Fragen geliefert hatte, wurden die Geschichten danach (leider) wieder ziemlich rätselhaft und anstrengend.
Die Qualität der Produktionen blieb aber wie gewohnt auf sehr hohem Niveau, und stets blieb auch die Neugier auf neue Erkenntnisse aus dem wirren Universum des Gabriel Burns.
Nach dem Hören der neuen Folge lässt sich zu allererst einmal sagen, dass sich das Warten gelohnt hat. Die Geschichte entführt in eine finstere apokalyptische Welt, die Atmosphäre ist extrem dicht und düster. Auch wenn das Hörspiel mal wieder wenig Licht in die Gesamtzusammenhänge bringt, so gibt es doch einen Einblick in eine mögliche Zukunft, die nach dem Fall aller „fahlen Orte“ drohen könnte.
Die bekannten Sprecher, u. a.Bianca Krahl als Joyce und Björn Schalla als Larry bleiben erhalten, als prominente Gastsprecher sind diesmal Timmo Niesner (Synchronsprecher von Elijah Wood) und Stefan Krause (Hui Buh) zu hören.
Zwei weitere Folgen sind bereits angekündigt. Gut so, denn die Nummer 36 endet offen. Ich kann der Serie nur einen erfolgreichen Neustart wünschen und beneide schon jetzt all jene, die die Serie dadurch erst entdecken. Denn allen Neueinsteigern steht ein Trip in eine Hörspielwelt bevor, wie es sie vor dem Start von Gabriel Burns (und auch danach!) nicht gegeben hat.
Ein teils atemberaubend spannender, ob der immer wieder neu aufgeworfenen Fragen und Rätsel manchmal aber auch nervenaufreibend zäher Mix aus Fantasy, Thriller und Science Fiction, mit großartigen Sprechern, unvergleichlicher Sound- und Musikkulisse und einer Atmosphäre, wie sie man sie im (Fantasy-)Filmbereich allenfalls bei Guillermo del Toro und David Lynch findet.
Deshalb, Leute: Das Ausharren hat sich gelohnt! Gebt der Serie eine Chance und verschont die Fans vor einer weiteren langen Pause, geschweige denn einem vorzeitigen Ende.
Gabriel Burns ist und bleibt weiterhin eine Referenz!
Als kleiner Nachtrag noch ein Hinweis:
Im Vorfeld der Veröffentlichung von Am Ende aller Tage hat man mit Avenger ein neues Stück aus dem opulenten Soundtrack der Hörspielserie veröffentlicht. In der Vergangenheit waren bereits zwei Soundtrack-CDs im Rahmen einer Special Edition der Folge Die erste Erinnerung und als Dreingabe zur Folge Zwiespalt erschienen.
Das neue Stück, von dem es auch einen „Groove Edit“ gibt, kommt insgesamt elektronischer daher als der ansonsten doch recht orchestrale Soundtrack, passt aber gut ins musikalische Gesamtbild. Die Veröffentlichung als „Appetithäppchen“ vor dem neuen Hörspiel kann ich aus Marketinggesichtspunkten durchaus nachvollziehen, würde mir in Zukunft aber lieber noch eine weitere komplette Soundtrack-CD wünschen.
Weitere Infos gibt es hier!
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