Dieses Episodenwerk hat Michael Ende seinem Vater, dem Maler Edgar Ende, gewidmet. In einer Reihe phantastischer Kurzgeschichten beschreibt er die Bilder seines Vaters, entwickelt Geschichten zu den einzelnen Bildern, lässt in Worten nacherzählen, was sein Vater beim Malen der Bilder dachte. Dabei macht er es den Lesern bzw. Hörern durchaus nicht immer leicht, viele Geschichten sind sehr surreal und alle regen zum Nachdenken an. Jeder Hörer kann sich die Geschichten aussuchen, zu denen ihm etwas einfällt und mit denen er sich verbunden fühlt. Themen wie Selbstbestimmung, Freiheit, Individualität, Tod, Liebe, Hoffnung, persönliches und allgemein menschliches Glück und Unglück werden in den 32 kurzen Geschichten der ersten beiden Staffeln behandelt, die wie (alp)traumhafte Märchen herüberkommen und keinen Hörer unberührt lassen.
Die Qualität der Produktion ist wirklich beeindruckend Die meisten Geschichten sind keine Lesungen, sondern wirkliche kleine Hörspiele, die mit ganz großen Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt sind: Friedrich Schönfelder, Mario Adorf, Uwe Friedrichsen, Nicole Heesters, Carlo von Tiedemann, Gilla Cremer, Heinz Hoenig, Simone Rethel, Regina Lemnitz, Helmut Krauss, Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich, Till Hagen, Hans Jürgen Wolf, Manfred Lehmann, Joachim Kerzel, Frank Glaubrecht, Leslie Malton und Karin Buchholz tauchen in den verschiedensten großen und kleinen Rollen auf. Produzentin Annelie Krügel und ihre beiden Kinder Hannah und Markus haben ebenfalls wichtige Parts übernommen. Eine Überraschung dürfte wohl der Sänger Gunter Gabriel sein, der hier in zwei Geschichten dabei ist und das wirklich gut macht.
Zu solch surrealen Geschichten braucht es natürlich die passende musikalische Untermalung, und die ist Klaus Ude wirklich bestens gelungen, Die Geschichten gewinnen so noch mehr an Dichte, ohne dass sich die Musik, wie das bei vielen Hörspielen heute üblich ist, zu sehr in den Vordergrund drängt.. Sie bleibt zu jeder Zeit stimmungsvolle Untermalung.
Ein Teil des Erlöseses aus dem Verkauf der CDs, auch die Gagen der Sprecher, geht an die Deutsche Muskelschwundhilfe. Man tut also auch noch ein gutes Werk, wenn man diese wirklich hervorragende Hörspielsamlung kauft.
Weitere Infos gibt es auf der Verlagsseite und auf den Internetseiten der mediabuehne-unart!
Ich habe beide Teile gehört und kann dem Autor des Artikels nur zustimmen. Die Produktion hat ein außergewöhnlich hohes Niveau und beim Zuhören wird man geradezu in die Lautsprecher gesogen, so spannend und dicht ist die Atmosphäre, die in den verschiedenen Geschichten erzeugt wird.