Mark Brandis wird erpresst. Er soll für einen Unbekannten nach den Artefakten suchen, die einst auf dem Asteroiden Ikarus gefunden wurden. Brandis darf aber niemandem seine wahren Pläne verraten, denn andernfalls droht der Erpresser, auch Marks Frau Ruth etwas anzutun. So begibt sich Brandis zusammen mit seinem Kameraden Stroganoff auf die Suche. Auf einer verlassenen Raumstation entdecken sie schließlich eines der Artefakte, das seinem Besitzer ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.
Manchmal dauert es Jahre, aber dann ist es plötzlich da: Das perfekte Hörspiel.
Ganz früher waren das etwa Perry Clifton und das Geheimnis des weißen Raben oder Das Geheimnis des Bermuda Dreiecks von P. Bars, dann kamen Der Graf von Monte Christo in der Bearbeitung von Helmut Peschina, der Achtteiler Die Alchimistin nach dem Roman von Kai Meyer und schließlich Marco Göllners Goldagengården.
Nun also der Zweiteiler Die Zeitspule, mit dem langsam das Ende der Serie Mark Brandis eingeläutet wird. Dass die Serie zum Stärksten gehört, was jemals auf dem deutschen Hörspielmarkt zu haben war, habe nicht nur ich wieder und wieder gepredigt. Nun wird´s langsam Zeit, dass wir das auf T-Shirts und Stadionbanner drucken, an Hochhausfassaden projizieren.
Denn mit Die Zeitspule haben sich Balthasar von Weymarn und Jochim C. Redeker mal wieder selbst übertroffen.
Ich sag es unumwunden, es gibt an diesem großen Stück Sci-Fi-Unterhaltung wirklich rein gar nichts zu kritisieren. Die Story ist von Minute Eins an spannend und dramatisch, denn Brandis muss stets sein Umfeld im Unklaren über seine wahren Beweggründe lassen und um das Leben seiner Frau fürchten.
Spätestens mit dem überraschenden Auftauchen eines alten Feindes wird es aber auch für den Weltenretter brenzlig und schmerzhaft. Die betreffende Foltersequenz könnte durchaus auch für den ein oder anderen zart besaiteteten Hörer strapaziös werden.
Die Besetzung (Oliver Rohrbeck, André Beyer, Thomas Nero Wolff…) ist wie gewohnt hochklassig, ebenso das Sounddesign, sei es nun in der Arktis oder an Bord einer verlassenen Raumstation.
Und wenn man schließlich zusammen mit Mark und Iwan die besagte Raumstation betritt und Professor Smirnoffs (Reinhard Scheunemann) philosophischen Ausführungen über Zeit und Raum lauscht, unterlegt von Bachs Goldberg-Variationen, dann weht für einen Augenblick ein Hauch von Bradbury, von Dick, von Kubrick durch den Hörraum.
Ein Meisterstück. Muss man hören.
MUSS! MAN! HÖREN!
Weitere Infos gibt es hier!
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