Letters of Note – Briefe, die die Welt bedeuten

letters of noteDieses Hörbuch bietet eine Vielzahl von Briefen berühmter Persönlichkeiten. Die Auswahl reicht von Liebesbriefen über Fanpost, bis hin zu kurzen Memos und Entschuldigungsschreiben. Es gibt Skurriles, Anrührendes und Komisches zu hören.

Wer hätte gedacht, dass Königin Elizabeth II. einst dem amerikanischen Präsidenten Eisenhower ein handgeschriebenes Eierkuchenrezept zukommen ließ? Oder dass Mark Chapman, der Mörder John Lennons, einem Plattensammler jene Schallplatte zum Kauf anbot, die ihm Lennon kurz vor dem Attentat noch signiert hatte?
Und war es wirklich der echte Jack The Ripper, der dem Leiter der Bürgerwehr von Whitechapel einen unheimlichen Brief zusammen mit einer halben menschlichen Niere zukommen ließ?

Das sind nur ein paar Beispiele der abwechslungsreichen Sammlung, die der Herausgeber Shaun Usher in seinem Buch Letters of Note veröffentlicht hat.

Als Vorleser und Vorleserinnen hat man eine Reihe bekannter Schauspieler und Autoren gewinnen können.

Positiv hervorzuheben ist hier vor allem Iris Berben, die zumeist bewegende und tragische Briefe sehr einfühlsam vorträgt.So etwa den Abschiedsbrief der psychisch kranken Virginia Woolf, den diese kurz vor ihrem Suizid an ihren Mann Leonard schrieb. Oder einen wunderschönen „Liebesbrief“ der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson an ihre Freundin Susan Gilbert.

Sehr bewegend sind auch die Briefe des Direktors des London Hospital, Francis Carr-Gomm, an die London Times, in welchen er über das tragische Schicksal des „Elefantenmenschen“ Joseph Merrick berichtet. Berührend, wenn auch vielleicht etwas zu behäbig vorgetragen von Charles Brauer.

Lars Eidinger, der vielleicht beste Schauspieler unter den beteiligten Vorlesern, hat leider nur ein paar kurze, trotzdem aber nicht weniger eindrückliche Einsätze. Er liest unter anderem die beiden bereits weiter oben erwähnten unheimlichen Briefe von Mark Chapman und Jack The Ripper.

Auch einige Autoren kommen zu Wort, deren Leistungen aber größtenteils enttäuschen. So liest etwa Frank Schätzing (Der Schwarm) einen Brief von Galileo Galilei an den Dogen von Venedig, in dem er von der Erfindung eines neuartigen Teleskops berichtet, derart aufgesetzt verschwörerisch, als ginge es dabei um den Da Vinci Code.

Auch Autoren wie Horst Evers oder Timur Vermes (Er ist wieder da) schaffen es leider nicht, das meist komische Potenzial der Briefe, die sie vorlesen, zur vollen Entfaltung zu bringen.

Hier hätte man seitens des Verlags lieber durchweg auf ausgebildete Schauspieler und geübte Hörbuchsprecher setzen sollen.

Trotz dieses kleinen Wermutstropfens ist die Sammlung aber durchaus zu empfehlen, und das nicht nur eingefleischten Hörbuchfans. Sie eignet sich sicher auch als Geschenk, um Freunde und Verwandte einmal neugierig auf das Medium Hörbuch zu machen.

Weitere Infos gibt es hier!

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