Gruselkabinett (192) – Gefangen bei den Pharaonen

Der Zauberkünstler Harry Houdini will eigentlich nur Urlaub in Ägypten machen. Was malerisch beginnt, wird aber bald zum Horrortrip. Denn der Entfesslungskünstler macht Bekanntschaft mit ein paar unliebsamen Beduinen, die ihn allein und hilflos in einem tiefen Gewölbe unter einer Pyramide zurücklassen.

Viele werden diesen Moment kennen, wenn stundenlanges nächtliches Doomscrolling den Algorithmus komplett gottlos hat werden lassen und einem plötzlich schlecht AI-generierte Videos in die Timeline gespült werden, die von angeblichen Zeitreisenden oder unterirdischen Höhlen handeln, in denen neben Adolf Hitler auch Echsenmenschen und Außerirdische hausen sollen.

Der Horrorpionier Howard Philips Lovecraft, der sich Gott sei Dank noch nicht von Instagram verblöden lassen musste, schildert in der vorliegenden Geschichte ein ähnlich schauerliches Szenario. Und er tut das mit einer ungemein bildreichen und wirkmächtigen Sprache, die der Hörbuchprofi Matthias Lühn großartig interpretiert.

Die vorliegende Produktion wirkt nämlich über weite Strecken wie ein Ein-Mann-Hörspiel. Zuerst wie ein pittoresker Reisebericht, im späteren Verlauf dann wie ein wahnsinniger Fiebertraum.

Mit dem falschen Sprecher hätte das auch schiefgehen können, aber Matthias Lühn bringt den gruseligen Sound Lovecrafts überzeugend zum Klingen.

Eine fein-schauriges Beinahe-Hörbuch, nicht nur für Lovecraft-Komplettisten.

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