Die Wesen von Albenmark haben sich versammelt um die Elfenkönigin Emerelle in ihrem Amt zu bestätigen. Da kommt es zu einem Überfall der Trolle, dem die Königin gerade noch entfliehen kann, zusammen mit ihrem Schwertmeister, zwei Kentauren, einem Kobold und der Zauberweberin Lyndwyn. Doch schon bald nehmen die Trolle die Verfolgung auf, und auch unter den Elfen gibt es einen Verräter …
Ich will mal mit den positiven Aspekten anfangen, und diese überwiegen auch glücklicherweise.
Was zuallererst ins Ohr „sticht“ ist die wirklich beeindruckende Soundkulisse, die Albenmark lebendig werden lässt. Sei es bei den Feierlichkeiten um Königin Emerelle oder während der imposanten Schlachtszenen, wenn die Trolle mit mächtiger Kriegsmaschinerie anrücken. Zu alledem bietet das Hörspiel einen fast schon episch zu nennenden Soundtrack, der dem so mancher Hollywoodfilme in nichts nachsteht.
Die beteiligte Sprecherriege ist ebenfalls vom Feinsten. Bernd Rumpf (Synchronstimme von Alfred Molina) als Schwertmeister Ollowain, Daniela Hoffmann (Julia Roberts) als Elfenkönigin und Helmut Zierl als Erzähler sind nur einige Mitglieder des hochkarätigen Ensembles.
Außerdem hat mir sehr gefallen, dass man die Stimmen der Trolle nicht bis zur Unkenntlichkeit verfremdet hat, sondern stets noch den Sprecher hinter der Stimme erkennen kann. Als Trolle brillieren unter anderem der aus vielen (EUROPA-)Hörspielen bekannte Douglas Welbat und Tilo Schmitz, unter anderem bekannt als deutsche Synchronstimme von Ron Perlman oder Ving Rhames.
Technisch gibt es also kaum was zu meckern.
Negativ fand ich zum einen das teilweise arg behäbige Erzähltempo. Etwas mehr Drive und weniger Spielzeit, dafür eine etwas straffere Bearbeitung, die sich nicht immer wieder zu lange mit Nebensächlichkeiten aufhält, das hätte dem Hörspiel gut getan. Zu Beginn klappt das auch noch ganz gut, aber im weiteren Verlauf der Geschichte, und dann vor allem wenn die Trolle mehr Spielzeit spendiert bekommen, ärgert das unnötige „Auswalzen“ von Szenen die die Story nicht wirklich voranbringen.
Und noch ein Kritikpunkt: Man mag mich zwar konservativ nennen, aber manche der Dialoge sind wirklich ziemlich zotig geraten. Wenn immer wieder von „Elfen-Schlampen“ und ähnlichem die Rede ist, sehne ich mich manchmal nach dem bieder-angestaubten Ton aus Der Herr der Ringe. Mag ja sein dass die Trolle ungehobelte und verblödete Wesen sind, aber mancher Dialog scheint geradewegs der Scripted Reality einer der unsäglichen RTL-Atzen-Fake-Soaps aus dem Nachmittagsprogramm entsprungen.
Trotz der angesprochenen Schwächen bleibt der Auftakt von Die Elfen aber insgesamt ein wirklich gut gemachtes und spannendes Hörspiel mit einer filmreifen Atmosphäre. Fantasyfans und Rollenspieler dürften eine Menge Spaß dran haben.
Hier findet ihr Infos und Hörproben!
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