Böses Ende

sven strickers böses endeUlrich und Paul, zwei Versager vor dem Herrn, treffen sich zufällig als Telefonisten in einem Berliner Callcenter. Und noch um einiges zufälliger belauschen beide am Telefon einen ziemlich handfesten Streit zwischen einem Mann und einer Frau.

Kurz entschlossen suchen die beiden die Anruferin auf und finden diese schwer verletzt in ihrer Wohnung.

Tags darauf erscheint ein Polizist bei den beiden, um ihnen mitzuteilen, dass die junge Dame ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wurde und die einzige Spur zu Ulrich führt, denn der hatte aus edler Hilfsbereitschaft seine Visitenkarte bei der Dame hinterlegt.

Als Ulrich dann auch noch in den Besitz eines Fotos kommt, dass das Opfer mit einem hochrangigen Politiker in eindeutiger Pose zeigt, reift in den beiden Hobbydetektiven ein teuflischer Plan …

Diese Produktion der Psychothriller GmbH, deren Erstlingswerk Darkside Park ich an dieser Stelle mal wieder über den grünen Klee loben möchte, ist eine bisweilen bitter böse, ab und an aber auch saukomische Kriminalkomödie in Hörspielform.

Geschrieben und produziert wurde sie von Sven Stricker, der sich in Hörspielkreisen bereits durch zahlreiche Produktionen einen Namen gemacht hat, etwa eine Hörspielfassung von Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson oder eine von Sven Regeners Kiez-Roman Herr Lehmann.

Die Hauptrollen spielen die bekannten Schauspieler Florian Lukas (Absolute Giganten) und Bjarne Mädel (Stromberg). Und die beiden sind wirklich ein perfektes Paar. Man leidet als Hörer regelrecht mit, wenn sie vor Übereifer wieder in ein neues Fettnäpfchen tappen Und Bjarne Mädel (Ulrich, genannt Kuli) sorgt in seiner wunderbar treu-doofen Art für jede Menge Lacher.

In weiteren Rollen sprechen erfahrene Schauspieler wie Gerd Baltus, Stephan Schad, nebenbei bemerkt einer meiner absoluten Lieblingshörbuchsprecher, und Ulrike C. Tscharre, die bereits in Sven Strickers Hörspielserie um Henning Mankells Kommissar Wallander eine Hauptrolle gesprochen hat und Fernsehzuschauern als Darstellerin der Marion Beimer in der Lindenstraße bekannt sein dürfte.

Böses Ende hört sich ein bisschen so an, als hätten die Coen-Brüder ein Hörspiel inszeniert. Spannend, dabei aber nie zu ernst oder brutal, inszeniert mit einem kleinen, feinen Ensemble hochkarätiger Sprecher. Und wenn dann am Ende Kuli und Paul endlich zueinander finden, wünscht man sich nichts sehnlicher als ein weiteres Abenteuer der beiden sympathischen Loser.

Reinhören lohnt sich auf alle Fälle!

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