South of Market ist das „Glasscherbenviertel“ von San Francisco. Dort stolpert der Einzelgänger Rick eines Tages über den alten Kiely, der ihn in ein dunkles Geheimnis einweiht. Auf dieses haben es aber auch einige finstere Gestalten abgesehen, und so kann sich Rick bald seines Lebens nicht mehr sicher sein.
Neues von Ohrenkneifer. Nach dem Sci-Fi-Grusler Hydrophobia hat sich Regisseur und Hauptdarsteller Dirk Hardegen einer Kurzgeschichte des amerikanischen Kriminalautors Joe Gores (1931 – 2011) angenommen.
Ein Film Noir in Hörspielform, das hört man heutzutage auch nicht mehr oft. Im Stil klassischer Radiohörspiele, wie es sie etwa von einigen Werken der Krimiautoren Dashiell Hammett und Raymond Chandler gibt, begleiten wir den „Helden“ Rick auf seinem Weg in die finstersten Ecken von South of Market.
Dirk Hardegen setzt dabei auf eine aus früheren Ohrenkneifer-Produktionen bekannte Besetzung. Und er tut gut daran.
Bert Stevens spielt mit seiner herrlich knarzigen Stimme den versoffenen Kiely, wie man einen versoffenen Verlierer zu spielen hat. In weiteren Rollen sind etwa Marc Schülert, Detlef Tams und Horst Kurth zu hören.
Die jazzig angehauchte Soundtrack, der mich beizeiten an die Filmmusiken von Bernard Herrmann (Taxi Driver) erinnert hat, unterstreicht gut die immer bedrohlicher werdende Atmosphäre des Stücks.
Wenn dann nach etwas mehr als 45 Minuten das Ende kommt, und manchem Hörer vor Erstaunen (oder Empörung) die Kinnlade runterklappen wird, so sollte man sich bis zum Abspann gedulden, für den sich Dirk Hardegen ein eigenes, vom tatsächlichen Schlusspunkt der Kurzgeschichte abweichendes Ende ausgedacht hat.
Im Anschluss gibt es dann noch ein paar Anmerkungen des Regisseurs zur Entstehungsgeschichte der Produktion, etwa zum anstrengenden Weg von der Buchvorlage bis zum fertigen Hörspiel.
Ein weiterer starker Beitrag zum abwechslungsreichen Programm des Labels Ohrenkneifer, an dem sicher nicht nur Freunde klassischer Hard-Boiled-Krimis ihre Freude haben werden.
Weitere Infos gibt es hier!
Und hier geht es zu unserem Telefoninterview mit Dirk Hardegen!
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