Als der Priester Chains eines Tages den kleinen Waisenjungen Locke Lamora kauft, ahnt er noch nicht, dass sich aus dem Jungen einer der gerissensten Diebe der Stadt Camorr entwickeln wird.
Viele Jahre später, Locke ist inzwischen erwachsen und plant seinen nächsten großen Coup.
Da taucht ein Mann auf, der sich der Graue König nennt, und will Locke Lamora in seine Dienste stellen.
Aber nicht nur das. Bald beginnt der Graue König mithilfe eines Magiers grausam unter den Dieben Camorrs zu wüten. Und Locke und seine Freunde müssen alles daran setzen, ihre Stadt vor dem drohenden Untergang zu bewahren.
Mit Fantasy hatte ich es ja nie so richtig. Erst seit mich die Sucht nach Game Of Thrones gepackt hat, wage ich mich vermehrt an das Genre.
So stieß ich auch auf die grandiose Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss, der wiederum Scott Lynch, den Autor der Lamora-Romane, als ein großes Fantasy-Talent bezeichnet.
Und in der Tat hat der 1978 geborene Lynch mit den Abenteuern der Meisterdiebe um Locke Lamora einen originellen Mix aus Fantasy- und Räubergeschichte geschaffen, der zunehmend von magischen Elementen durchdrungen wird, aber zum Großteil durch den Einfallsreichtum und die Gerissenheit seiner Helden lebt.
Auch an den fantastischen Schilderungen des Stadtstaats Camorr kann man sich kaum satt hören. Alles erinnert an eine Art mittelalterliches Venedig, durchsetzt mit geheimnisvollen Elementen, wie etwa gläsernen Brücken und Türmen, die von Wesen erbaut wurden, welche vor tausend Jahren in Camorr lebten.
Zwar braucht man als Hörer am Beginn der Geschichte einige Zeit, um sich in die Gesellschaft und die Sitten und Gebräuche Camorrs einzufinden, allerdings steigt die Spannung kontinuierlich. Und spätestens mit dem Auftreten des Grauen Königs wird aus dem raffinierten Treiben der Meisterdiebe bald blutiger Ernst.
Nun aber zu einer wirklichen Entdeckung, die ich diesem Hörbuch zu verdanken habe:
Der Vorleser Matthias Lühn ist es nämlich, der dieses Buch zu einem wirklichen Hörgenuss werden lässt.
Meisterhaft verleiht er jeder Figur eine ganz eigene Stimme. Und er tut das in einer Art und mit einer Kunstfertigkeit, die sonst nur „Stimmenmagier“ wie Rufus Beck oder Stefan Kaminski beherrschen.
Lange nicht mehr haben mich 23 Stunden Hörbuch derart gut und durchgängig unterhalten. Glücklicherweise sind inzwischen auch Hörspielmacher wie das Label Titania Medien auf Lühn aufmerksam geworden, was ihn sicher einem größeren Hörpublikum bekannt machen wird.
Bis jetzt sind drei von sieben geplanten Lamora-Büchern erschienen. Und ich kann es kaum erwarten, mich wieder von Scott Lynch und Matthias Lühn nach Camorr entführen zu lassen.
Das Hörbuch ist beim Ronin Hörverlag erschienen und ist unter anderem bei Audible zum Download erhältlich.
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