Nach dem tragischen Unfalltod ihrer kleinen Tochter fahren John und Laura nach Venedig, um etwas Abstand zu gewinnen. Dort machen sie die Bekanntschaft zweier Schwestern. Eine von ihnen behauptet, sie könne zu dem toten Mädchen Kontakt aufnehmen. Die labile Laura gerät immer mehr n den Bann der beiden älteren Damen, John bleibt skeptisch. Als Laura schließlich abreisen muss und John allein in Venedig zurückbleibt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Nicolas Roegs Verfilmung der Geschichte von Daphne Du Maurier (Rebecca) mit Donald Sutherland und Julie Christie in den Hauptrollen, zählt für mich zu den atmosphärischsten Thrillern der Filmgeschichte, der noch dazu eine der schönsten Liebesszenen zu bieten hat. Ganz klar, dass sich die Hörspielfassung daran messen lassen muss. Und ich muss sagen, was Atmosphäre und Spannung angeht, hat Regisseurin Regine Ahrem hier ziemlich überzeugende Arbeit geleistet. Auch wenn es sich um ein klassisches Radiohörspiel handelt und man kein Effektfeuerwerk im Stil des Titania Gruselkabinetts erwarten kann, sorgen die Macher mithilfe dramaturgischer und musikalischer Mittel doch ein ums andere Mal für wohlig-schauerliche Momente. Es beginnt mit der ungewöhnlichen Musikkulisse, die venezianischen Lagunenwellen gleich unheilvoll durch das Hörspiel wabert. Und auch die wenigen, aber exzellent gesetzten Schauereffekte werden ausschließlich mit musikalischen Mitteln erzeugt. Mitglieder des kleinen, aber feinen Sprecherensembles sind unter anderem Stefan Kurt, Sascha Icks und Friedhelm Ptok. Besonders überzeugend, weil unheimlich, spielt Christine Oesterlein als blindes Medium Betsy. Und wer weder Geschichte noch Verfilmung kennt, dem wird die letzte Passage des Hörspiels, nüchtern und doch wirkungsvoll vorgetragen von Erzähler Matthias Scherwenikas, sicher den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagen. Ein wirklich spannendes Thrillerhörspiel, neu aufgelegt vom Audioverlag. Venedig hören – und erschaudern. Eine Hörprobe gibt es hier!
Wenn die Gondeln Trauer tragen
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