Dr. Michael Klein hat gerade eine Arztpraxis von einem verstorbenen Kollegen übernommen, da stirbt auch schon eine seiner Patientinnen. Seltsamerweise taucht kurz darauf ein Rechtsanwalt auf, um sich von ihm den natürlichen Tod der Dame bestätigen zu lassen. Als kurz darauf die Großtante seiner neuen Sprechstundenhilfe das Zeitliche segnet und Dr. Klein in deren Wohnung ein Foto findet, dass die Dame zusammen mit der kurz zuvor verstorbenen Patientin und noch drei anderen Frauen zeigt, macht er sich selbst an die Nachforschungen und kommt einem großen Komplott auf die Spur …
Das Label Pidax Film, das sich eigentlich auf die DVD-Veröffentlichung von Film- und TV-Serien-Klassikern spezialisiert hat, widmet sich nun auch der Veröffentlichung von Hörspiel-Klassikern aus den unerschöpflichen Archiven deutscher Radioanstalten.
Diese Produktion aus dem Jahr 1965 ist ein echter kleiner Hörspielschatz, ein Krimi alter Schule, der sich viel Zeit für seine Geschichte und seine Figuren nimmt. Damals war es auch noch üblich, bekannte Schauspieler und Sprecher für solche Radioproduktionen zusammen zu bringen. Und so sind in Fünf tote alte Damen zum Beispiel Martin Hirthe und Arnold Marquis zu hören, zwei begnadete und unvergessliche Synchronschauspieler der damaligen Zeit. Martin Hirthe synchronisierte unter anderem Walter Matthau, Telly Savalas und Bud Spencer. Arnold Marquis´ unvergleichliche Bronzeglockenstimme veredelte unter anderem die deutschen Synchronfassungen von Filmen mit John Wayne und Richard Widmark.
Martin Hirthe spielt die Rolle des Arztes Dr. Klein und gibt auch den Erzähler. Zu Anfang musste ich mich ein wenig an die teilweise doch sehr langen Erzählpassagen gewöhnen, das Ganze glich zeitweise doch eher einer inszenierten Lesung, im weiteren Verlauf aber kamen immer mehr „echte“ Spielszenen und Dialoge hinzu. Und schließlich ist Martin Hirthe ja jemand, von dem man sich auch widerstandslos das Telefonbuch von Castrop-Rauxel vorlesen lassen würde.
Ähnlich wie bei den bekannten Paul-Temple-Hörspielen von Francis Durbridge wartet auch dieses vierteilige Hörspiel am Ende jedes Teils mit einem dramatischen Cliffhanger auf, der die damaligen Hörer sicher dazu verleiten sollte, auch in der nächsten Woche wieder das Radio einzuschalten.
Glücklicherweise muss man heute nicht mehr so lange auf die Fortsetzung warten, auch das Vorgehen von Pidax Film, das 240 Minuten lange Hörspiel platzsparend im mp3-Format auf eine CD zu packen, finde ich sehr begrüßenswert.
Hörspiele wie Fünf tote alte Damen werden heutzutage gar nicht mehr hergestellt. Um so lobenswerter sind die Bemühungen von Pidax Film, solche Klassiker durch eine CD-Veröffentlichung einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Es wäre zu schade, wenn solche Perlen unbeachtet in irgendwelchen Kellerarchiven verstauben müssten.
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