Die junge Amelie hat einen Verehrer. Doch Liam ist ein „echter“ Werwolf, was bedeutet, dass er nur in Vollmondnächten menschliche Gestalt annimmt.
Da erscheint noch ein weiterer Mann auf der Bildfläche, der allerdings weitaus finsterere Absichten hat. Außerdem findet die Polizei immer wieder verstümmelte Frauenleichen. Wer steckt hinter den Morden? Ist Amelie gar das nächste Opfer?
Fangen wir mit den Pluspunkten an: Wieder sind einige bekannte Sprecher mit an Bord, etwa Gabrielle Pietermann (Synchronstimme von Emma Watson), Dietmar Wunder (Sprecher von Daniel Craig) und Christian Stark (Perry Rhodan – Sternenozean).
Und die machen ihre Sache auch wirklich gut, zudem vertraut man mit Christian Rode als Erzähler mal wieder auf einen Meister seines Fachs.
Auch die technische Umsetzung weiß zu gefallen. Soundeffekte sind meist gut gesetzt, die Stimmverzerrung der Werwölfe ist nicht zu aufdringlich, und der Soundtrack von Tom Steinbrecher geht durchweg gut ins Ohr, auch und gerade wegen einiger Verweise an Carsten Bohns legendäre Hörspielmusiken.
Das Problem ist wie so oft die Bearbeitung. Zum einen ist das Hörspiel mit 70 Minuten viiiiiel zu lang. Manche Sequenzen ziehen sich geradezu quälend in die Länge. Wenn zum Beispiel ein Bösewicht eine Vertraute der „Heldin“ im Endeffekt nur nach deren Adresse fragen möchte, kann das hier schon einige Minuten dauern. Und am Ende dehnt sich der abschließende Kampf um Amelie ebenso unbarmherzig, um schließlich doch „nur“ im – SPOILER – blitzschnellen Durchtrennen der Kehle des Bösewichts – SPOILER ENDE – zu gipfeln. 40 – 45 Minuten Spielzeit hätten vollauf genügt. Für mehr fehlt der Geschichte leider das Potenzial.
Außerdem vertraut man bei den Sprechern auch vermehrt wieder auf den Einsatz von Amateuren, was besonders deutlich wird, wenn man etwa eine ohrenscheinliche Anfängerin wie Evelyn Boyd als Amelies enervierende Busenfreundin Holly gegen einen Vollprofi wie Martin Kessler in der Rolle des Bösewichts anspielen lässt.
Außerdem sollten Versprecher wie „auf dem Tich“ und „Trittbettfahrer“ nach beinahe 20 Folgen nun wirklich der Vergangenheit angehören.
Schade, die weitaus gelungenere Folge 17 ließ Großes für die Zukunft erwarten, was mit dieser eindimensionalen Werwolf-Mär leider nicht erfüllt wird.
Deshalb mein Rat für die Zukunft:
Nur noch Ein- bis Fünf-Satz-Auftritte für Amateursprecher, ansonsten bitte auf Profis setzen. Und, da H. G. Francis leider nicht mehr lebt, vielleicht findet sich ja in den Weiten der Hörspielmacherwelt noch jemand, der ein prüfendes Auge auf die zukünftigen Hörspielskripte werfen kann.
Weitere Infos gibt es hier!
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