Während wir im 16. Jahrhundert dem tapferen Juan Garcia de Tabera bei seinem Versuch lauschen dürfen, seine geliebte Esmeralda aus den Fängen des fiesen Inquisitors Luchero zu befreien, erlebt Marvin Cohen in der Gegenwart während seines Krankenhausbesuchs bei Dorian Hunter sein blaues Wunder. Und ganz am Ende begegnen wir einem alten Bekannten in einem eingeschneiten Diner in der Nähe von New York.
Schön verschachtelt das alles. Und Dämonen an allen Fronten. Während die Ereignisse in Spanien durch dramatisches Schlachtengetümmel inklusive Dämonen-Bashing beeindrucken, hat der gute Marvin in dieser Folge mal wieder einen wahrhaft großen Auftritt, als er sich plötzlich mutterseelenallein im Krankenhaus wiederfindet und sich einem Dämon der Vergangenheit stellen muss. Ein amüsantes, bisweilen zotiges, dabei aber ungeheuer spannendes Mann-gegen-Monster-Duell, in dem uns Marvin an seinen Gedanken teilhaben lässt, und das unbedingt mit Kopfhörern gehört werden sollte.
Und auch wenn die Erzählperspektiven ständig wechseln, so fügt sich das Ganze nach dem offenen Ende des ersten Teils zu einem schlüssigen Ganzen.
Und dann ist da noch Track 17:
Der bietet ein 20-minütiges Kurzhörspiel mit dem Titel „Schneesturm“, in dem wir einen alten Bekannten aus Folge 20 wieder treffen, und dessen Vorlage durchaus aus der Feder des von Marco Göllner im Booklet zitierten Stephen King stammen könnte.
Denn wie in vielen von Kings Geschichten kommt auch hier das Böse unvermittelt im wahrsten Sinne des Wortes „hereingeschneit“, als ein FBI-Agent mit einem Gefangenen Zuflucht vor einem Schneesturm sucht und dadurch in einem kleinen Lokal die Hölle losbrechen lässt. Erzählt ist das Ganze aus den Perspektiven der verschiedenen Restaurantgäste. Und besetzt ist es wie die deutsche Tonspur eines Hollywood-Blockbusters. Zu hören sind unter anderem Bodo Wolf (Synchronstimme von Tony „Monk“ Shalhoub), Klaus Sonnenschein (Morgan Freeman) und Ulrike Möckel (Meg Ryan). Ähnlich wie Marvin Cohens Duell im Krankenhaus wird auch der abschließende blutige Showdown im Diner dank der akustisch beeindruckenden Machart (Kopfhörer auf!) zu einem unglaublich spannenden Hörerlebnis.
Und so erweist sich dieses von Marco Göllner wohl eher als Dreingabe gedachte Mini-Hörspiel als eigentlicher Höhepunkt dieser überaus gelungen Produktion.
Deshalb als Fazit von meiner Seite die volle Punktzahl für den gelungenen Esmeralda-Zweiteiler, der mit einer spannenden Geschichte und einigen „unerhörten“ akustischen Überraschungen aufwartet.
Eine Hörprobe gibt es hier!
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