Dorian hat sich mit seinem neuen Kumpanen Armand Melville auf den Weg zur Insel seines Erzfeindes Asmodi gemacht. Und dass es da von Werwölfen, dunkelhäutigen „Sirenen“ und sizilianischen Verbrechern nur so wimmelt, erfahren wir Hörer durch Film- und Tonbandaufzeichnungen von Melville. Denn dieser ist alleine von der Teufelsinsel zurückgekehrt …
Immer wenn eine neue Folge von Dorian Hunter erscheint, wird das von mir mittlerweile wie ein kleines Fest zelebriert. Licht gedimmt, Bier geköpft, Kopfhörer aufgesetzt und Augen geschlossen. Diesmal, 80 Minuten dauert das neue Hörspiel, bin ich auch mal kurz im Sessel eingenickt, denn richtig spannend wirds leider erst gegen Ende.
Die Idee, die Geschichte mittels eines Videobands zu erzählen, inklusive der daraus resultierenden Neben- und Störgeräusche, mag ich gern noch als originelle Idee des ohnehin experimentierfreudigen Regisseurs Marco Göllner anerkennen.
Unnötige Längen entstehen aber durch überflüssige Passagen, wie etwa die der zwei griechischen Fischer, die durch die „Sirenengesänge“ der geheimnisvollen Valiora auf die Teufelsinsel gelockt werden. Und dann ist da noch die Geschichte rund um Francois Mackandal, erdacht von Regisseur Marco Göllner.
Im Booklet schreibt Göllner dazu, er wolle so mehr über den Mann erzählen, der Asmodi im 18. Jahrhundert besiegt und sein Nachfolger wird. Meiner Meinung nach hätts das aber nicht gebraucht. Ich hatte mich auf eine actionreiche Auseinandersetzung zwischen Dorian und Asmodi gefreut, stattdessen gibt es aber jede Menge Voodoo-Schmu mit einem Schuss Sex und (zugegeben) mit tollen Sprechern, etwa Bernd Vollbrecht (Gabriel Burns), Daniela Hoffmann (Synchronsprecherin von Julia Roberts) und Luise Lunow (Kennt ihr noch Schwiegermutter Dorothy aus Alf ?).
Und wo wir schon bei den Sprechern sind, muss ich noch was zu Oliver Kalkofe loswerden. Er spielt einen Franzosen, und er spielt ihn mit einem ziemlich lästigen Akzent. Aus „Alle“ wird „All“, aus „Falle“ wird „Fall“ und aus „Wölfe“ wird „Wölf“. Mir als Hörer ging das jedenfalls zunehmend auf die „Nerv“. Die beiden Fischer hat man doch auch mit „echten“ Griechen besetzt. Mich stört es jedenfalls immer sehr, wenn man deutschen Schauspielern alberne Akzente verpasst, anstatt echte Muttersprachler einzusetzen.
Trotz aller Kritikpunkte ist Die Teufelsinsel kein schlechtes Hörspiel, 10 bis 15 Minuten weniger Spielzeit hätten aber nicht geschadet. Was die Action angeht, hoffe ich stark auf Folge 16. Und für den fiesen Cliffhanger am Ende gebührt dem Spaßvogel Marco Göllner beinahe schon wieder Respekt.
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