Die Studentin Melanie beginnt ihre Arbeit bei einer Telefonsex-Agentur. Gleich zu Beginn klärt ihre Chefin sie darüber auf, dass es unter ihren Kunden auch Männer mit außergewöhnlichen Vorlieben gibt. Als jedoch bereits einer der ersten Anrufer Melanie mit dem Tod bedroht, vergeht ihr schneller als gedacht der Spaß an ihrem Studentenjob.
Man darf zu Beginn durchaus „überrascht“ reagieren, warum man die Rolle der Studentin gerade mit Anja Topf (Jahrgang 1968) besetzen musste. Zu kieksig wirkt ihr aufgesetztes Mädchengehabe am Anfang des Hörspiels, und man denkt kurz mit Grausen an manche aktuelle Jugendhörspielproduktion, in der inzwischen Internatsschülerinnen von 60-jährigen Schauspielerinnen gesprochen werden.
Es wäre aber ein großer Fehler, nach dem ersten durchwachsenen Eindruck über das gesamte Hörspiel zu urteilen
Im weiteren Verlauf reguliert Anja Topf ihren enervierenden Schulmädchensprech nämlich auf ein erträgliches Maß, und spätestens mit dem ersten Auftritt von Michael von Rospatt kriegt das Hörspiel dann endgültig die Kurve.
Der seit vielen Jahrzehnten aktive, durch unzählige Rollen (Die drei ???, Dorian Hunter, Perry Rhodan) bekannte Hörspielsprecher, überzeugt mit seinem krächzigen Organ auf ganzer Linie als irrer Anrufer, ebenso Gabi Libbach (TKKG) als Melanies Chefin. Auch die kleinen Nebenrollen sind prominent besetzt, etwa mit Rüdiger Schulzki (Larry Brent) und Robert Missler in spaßigen Kurzeinsätzen als verklemmte Sex-Hotline-Kunden.
Autor André Minninger, der mit diesem Hörspiel seinen Einstand als Hörspielschreiber außerhalb von Die drei ??? gibt, dreht gekonnt an der Spannungsschraube. Außerdem liefert er die vielleicht bisher beste Schlusspointe einer MindNapping – Geschichte, die so vermutlich niemand voraussehen wird, und die mich mit einem breiten Grinsen aus dem Hörspiel entließ.
Ein starker Beitrag zu der Reihe MindNapping. Und nix für ungut, Anja Topf! :-)
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