Gruseln vor Mitternacht

gruselnDer neueste Streich aus dem Hause Pidax Film vereint auf einer MP3-CD sechs Kurzhörspiele der schauerlichen Art, entstanden im Jahr 1958 beim Norddeutschen Rundfunk. Zwischen 16 und 25 Minuten sind die Geschichten lang, stets mit kleinem aber feinem Sprechercast besetzt, und trotz ihres Alters auch heute noch gut hörbar.

In Der Finger des Fakirs erzählt ein Indienreisender von einem unheimlichen Erlebnis, das ihm und seinen Freunden den titelgebenden Finger und damit einen Wunschbrunnen beschert hat. Allerdings hat jeder erfüllte Wunsch auch seinen Preis.

In Der unheimliche Gast erhalten zwei Jagdfreunde in ihrer Hütte Besuch von einem Unbekannten. Was fährt der unheimliche Fremde in einer stürmischen Gewitternacht auf seinem Karren durch die Gegend?

In Der nächtliche Wanderer, einem kafkaesken Höhepunkt der Sammlung, gesellt sich ein Fremder zu dem titelgebenden Wanderer und erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte.

Der Geist von Downhill Castle ist eine klassische Spukgeschichte, in der sich ein Mann aufmacht, den Spukgeschichten im Schloss eines Freundes auf den Grund zu gehen.

Es geschah bei Blockstelle 13, mein zweiter Favorit der Sammlung, handelt von einem Bahnwärter, der fest davon überzeugt ist, nachts immer wieder von einer Geistergestalt heimgesucht zu werden. Aber wovor will das Gespenst ihn warnen?

Die schwarze Rikscha schließlich, macht einem jungen Paar in Hongkong schwer zu schaffen, denn der Ehemann ist fest davon überzeugt, von dem Gefährt überall hin verfolgt zu werden. Nur will ihm das keiner glauben.

Eine schöne Reise in eine Zeit, in der Radiohörspiele noch Straßenfeger waren. Schon das Intro der Geschichten kann man (aus heutiger Sicht) nur als liebenswert bezeichnen. Scheint fast so, als hätten sich die Macher der legendären John-Sinclair-Hörsipiele vom „Tonstudio Braun“ für ihr Intro von Gruseln vor Mitternacht inspirieren lassen.

Auch die Wahl der Sprecher ist stets passend. Es gibt ein Wiederhören mit bekannten Sprechern, etwa mit dem großen, aus zahlreichen Karl-May-Hörspielen bekannten Joseph Offenbach (Der nächtliche Wanderer) oder in Der unheimliche Gast mit dem legendären Synchronsprecher Holger Hagen (Richard Burton).

Die Hörspiele kommen ohne spektakuläre Effekte aus, für das nötige Gruselgefühl genügte damals eben schon eine quietschende Türangel oder ein klappernder Fensterladen.

Nicht nur für Hörspielnostalgiker ist diese CD eine Empfehlung, auch Fans unheimlicher Kurzgeschichten oder klassischer Mistery-Fernsehserien wie Twilight Zone oder Alfred Hitchcock presents werden sicher ihren Spaß an diesen schaurigen „Betthupferln“ haben, die stets mit einer mal mehr mal weniger gruseligen Schlusspointe aufwarten.

Weitere Infos gibt es hier!

Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass Goldagengården X unterstützt werden muss.

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