Für Ellis Rogers läuft es schlecht. Seine Frau hat sich nach dem Selbstmord seines Sohnes von ihm getrennt. Und dann wird auch noch eine unheilbare Lungenkrankheit bei ihm diagnostiziert.
Nur gut, dass Ellis seit langem an einer Zeitmaschine in seiner Garage tüftelt. Und so entschließt er sich, in der Zukunft nach einem Heilmittel für seine Krankheit zu suchen.
Ellis gelangt in eine Welt, die über 2000 Jahre in der Zukunft liegt. Die „Menschen“ dort sind genetisch verändert, geschlechtslos und verfügen über unglaubliche technische Möglichkeiten.
Eigentlich ein Paradies. Allerdings wird Ellis bald in die Ermittlungen um mehrere mysteriöse Mordfälle verwickelt und muss erkennen, dass die scheinbar makellose Zukunftswelt alles andere als perfekt ist.
Es ist eine durchaus interessante Zukunft, die der Autor Michael J. Sullivan in seinem Buch entwirft. Auch stellt er gleich zu Beginn im Vorwort klar, dass er keine wissenschaftliche Science Fiction im Sinn hatte. So ist Ellis´ Zeitmaschine etwa auch nur ein Kasten mit ein paar Kabeln und Hebeln, ähnlich der Ur-Zeitmaschine von H. G. Wells..
Was ihn in der Zukunft erwartet, ist allerdings trotz aller fantastischen Elemente durchaus glaubhaft. Die Menschen haben sich zu geschlechtslosen, genetisch optimierten Wesen entwickelt, die nach zahlreichen Naturkatastrophen vorwiegend unter der Erde in einer künstlich geschaffenen Welt leben. Not und Gewalt existieren nicht mehr, außerdem sind die Menschen in der Lage, sich mittels Dimensionsportalen an jeden beliebigen Ort im Universum zu begeben.
Ziemlich bald wird Ellis in Gestalt des Schlichters Pax ein Bewohner dieser schönen neuen Welt zur Seite gestellt. Der verhält sich zwar manchmal derart naiv und kindlich, dass es beim Hören zeitweise ziemlich auf die Nerven gehen kann, andererseits lässt Sullivan eine Beziehung zwischen Ellis und Pax entstehen, die weit über das hinaus geht, was man etwa aus üblichen Buddy-Movies kennt.
Denn es ist an Pax und Ellis, die rätselhaften Mordfälle aufzuklären.
Für die Entlarvung des „Bösewichts“ hat sich Sullivan eine nette Überraschung ausgedacht, über die ich aus Spoilergründen aber nicht zu viel verraten möchte. Aus ihr erwächst allerdings ein interessantes Bedrohungsszenario, das die Spannung bis zum Ende des Romans auf einem hohen Niveau hält.
Der Vorleser Mark Bremer (Peter Lundt – Blinder Detektiv) führt gekonnt und mit einem guten Gespür für Stimmungen und spannende Momente durch den Roman. Lediglich an den blechernen, roboterhaften Tonfall, den er den Zukunftswesen zeitweise verpasst, musste ich mich erst gewöhnen.
Alles in allem ist Zeitfuge ein spannender und gut konstruierter Zukunftsroman, und das sicher nicht nur für eingefleischte Science-Fiction-Fans.
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