Twilight Mysteries (01) – Charybdis

twilight mysteries charybdis

Mit einem Reboot der Hörspielserie Twilight Mysteries schickt das Label Stein/Hardt seine erste eigene Serie auf den Markt. Darin begleiten wir den schrulligen Parapsychologen Morten Zephyre und seinen Assistenten Dave bei der Aufklärung mysteriöser Vorkommnisse.
Folge 1 führt die beiden Geisterjäger an die Küste Kanadas, wo auf einer Bohrinsel immer wieder rätselhafte blaue Blitze beobachtet werden. Außerdem sollen sich die Bewohner des Örtchens Seaforth sehr seltsam verhalten.
Kaum auf der Bohrinsel angekommen, wird es bereits äußerst brenzlig für Morten und Dave.

Ich kannte die Vorgängerserie nicht, deshalb fehlte mir ein wenig die Einleitung. Gleich zu Beginn belauschen wir nämlich Morten Zephyre während eines Krankenbesuchs bei seiner Frau. Sie liegt im Koma und Zephyre scheint immer noch auf der Suche nach den Schuldigen am Zustand seiner Frau zu sein. Auch die Ereignisse in Seaforth stehen wohl in Verbindung mit einem früheren Fall. Somit wird der rote Faden der „alten“ Serie auch in der Neuauflage weitergeführt.

Was die Besetzung angeht, vertraut man mit Marc Schülert (Ohrenkneifer) und Kim Hasper (Synchronsprecher von Michael J. Fox) erfreulicherweise auf Profis ihres Fachs. Die beiden Schauspieler bilden ein gutes Team. Zwischen dem technikfeindlichen, verschrobenen und latent begriffsstutzigen Wissenschaftler und seinem jugendlichen Assistenten gibt es auch genügend Reibungspunkte, was zum ein oder anderen amüsanten Dialog führt.

Andererseits ist der bisweilen ziemlich alberne Holzhammerhumor auch eines meiner Hauptprobleme mit dieser Auftaktfolge. Es muss zwar nicht überall so bierernst zugehen wie bei Gabriel Burns oder Edgar Allan Poe, viele der Gags in Charybdis verpufften bei mir allerdings relativ wirkungslos und hemmten eher den Spannungsaufbau.
Exemplarisch ist da etwa die Auswahl einer neuen Sekretärin zu nennen, die vielleicht bei jenen Hörern Lachkrämpfe auslösen wird, die Mario Barth für eine komödiantische Offenbarung halten. Ich für meinen Teil wäre stattdessen nicht überrascht gewesen, wenn irgendwann jemand mit dem Wunsch nach einer „Flasche Pommfritt“ ins Büro von Dr. Zephyre geplatzt wäre.

Auch die Story an sich wird jetzt den durchschnittlichen Gruselhörer nicht unbedingt vom Hocker hauen. Das Ding mit der Teufelssekte, die ein junges Mädchen opfern will, mag dem ein oder anderen durchaus vertraut vorkommen.

Was die Bearbeitung angeht, setzen Paul Burghardt und Tom Steinbrecher konsequent ihre gute Arbeit fort, die schon ihren Erstling Im Bann der Teufelskrähe aus der Reihe Dreamland Grusel zu einem echten Hörspaß hat werden lassen. Effekte, Schnitte und Geräusche sind filmreif, die Musik war mir stellenweise zwar etwas zu rockig, aber das ist wahrscheinlich so, wenn man wie ich unaufhaltsam auf die 40 zusteuert.

Alles in allem macht Charybdis also durchaus Laune und schürt die Neugier auf weitere Abenteuer, die zukünftig gern mit etwas originelleren Stories, dafür aber mit weniger albernen Pinguin-Witzchen ausgestattet werden dürfen.

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