The Cruise – Staffel 1

the cruise staffel 1

Kurz nach der Abfahrt des Kreuzfahrtschiffs Princess of Wales verschwinden 4000 Passagiere spurlos von Bord. Die übrigen Reisenden sind von der Außenwelt abgeschnitten und werden plötzlich mit allerlei tödlichen Gefahren konfrontiert.
Wer steckt hinter dem perversen Spiel an Bord des Luxusdampfers? Sind etwa übernatürliche Kräfte am Werk?

Wieder einmal sehe ich mich mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, euch, lieben Lesern, den Mund wässrig zu machen, ohne allerdings zu viel über den Inhalt dieses Ausnahmehörspiels zu verraten.

The Cruise ist eine Hörspielproduktion des WDR aus dem Jahr 2014, die nun von Folgenreich / Universal auf CD veröffentlicht wurde.

Und was Regisseur und Co-Autor Stuart Kummer hier vom Stapel lässt, ist ein maritimer Horrortrip der ganz besonderen Art, produziert mit den technischen Möglichkeiten und Finessen, die man im kommerziellen Hörspielbereich etwa bei Oliver Döring (John Sinclair) und Marco Göllner (Dorian Hunter) kennen und lieben gelernt hat.

An Bord des Dampfers lauern jede Menge fieser Fallen auf die „Überlebenden“, zum Beispiel in Gestalt wilder Tiere oder skrupelloser Verbrecher. Und auch Rätselfreunde kommen auf ihre Kosten, denn jemand hat an „außergewöhnlichen“ Orten kryptische Botschaften versteckt, die es zu entschlüsseln gilt.
Die Spannung bleibt konstant hoch, denn bis zum überraschenden Ende weiß man als Hörer nicht, wem der Beteiligten man wirklich trauen kann.

Was die Besetzung angeht, vertraut man auf bekannte Synchronstimmen. Unter anderem sind Volker Brandt (Michael Douglas), Jan Odle (Will Smith), Gerrit Schmidt-Foß (Leonardo Di Caprio) und Marcus Off (Johnny Depp) zu hören.

Akustisch wird die Seefahrt zum Leckerbissen, weil die Macher den Streifzug durch die verschiedenen Ebenen des Megaschiffs, auf dem sich sogar ein Zoo (!) befindet, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Klangfarben eindrucksvoll bebildern und sich immer mal wieder einen Spaß daraus machen, den geneigten Hörer mit scharfen Schnitten und knackigen Soundeffekten daran zu hindern, sich zu sehr in Sicherheit zu wiegen.
Vor dem Hörspiel als Einschlafhilfe sei ebenfalls gewarnt, denn all zu oft röhrt unvermittelt ein Nebelhorn an Bord des Ozeanriesen und reißt den Zuhörer unsanft aus seinen (feuchten) Träumen.

Es ist überraschend und erfreulich, dass sich der öffentlich-rechtliche WDR an die Produktion eines derart fantastischen, ausgeflippten und mainstreamtauglichen Hörspiels gewagt hat.

Also, Herrschaften:
Auch wer sonst eher mit John Sinclair auf Geisterjagd oder mit Justus, Peter und Bob auf Verbrechersuche geht, der darf bedenkenlos mit der Princess Of Wales in See stechen.

Aber Vorsicht! Auf See hört dich niemand schreien…

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