Sex in Serie (01) – Spiel der Begierde

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Um wieder etwas Schwung in ihr Sexleben zu bringen, entschließen sich Michaela und Alexander zum Partnertausch. Hierfür verabreden sie sich mit zwei weiteren Paaren zu einem gemeinsamen Wochenende in ihrem Ferienhaus an der Ostsee.
Doch das erotische Treffen nimmt schon bald eine dramatische Wendung,  denn am Morgen nach der ersten vertauschten Nacht liegt einer der Swinger tot am Strand.

Sex & Crime in Hörspielform. Heiße Neuigkeiten von den Machern von Mord in Serie.
Regisseur Christoph Piasecki und Autor Markus Topf versprechen auf dem Cover eine neue Reihe von Erotik-Thrillern.

Der erste Eindruck des Hörspiels ist schon mal positiv. Die Sexszene zu Beginn, engagiert gespielt von Uschi Hugo und Hanno Friedrich, ist in einer solchen Geschichte  natürlich zu erwarten, wird aber nicht zu explizit dargestellt.
Wer also einen stumpfen Hörspielporno erwartet, der wird glücklicherweise enttäuscht.

Auch setzt man mit Uve Teschner (Das Lufer Haus) einen Erzähler ein, was mich als Freund von Hörspielerzählern sehr freut, und was man auch gern ab und an bei Mord in Serie einsetzen könnte.

Nach dem Fund der Leiche am Strand tritt auch der Krimiplot in den Vordergrund.
Die Frage: „Wohin mit der Leiche?“ führt die überlebenden Swinger, unter denen sich auch der Mörder befinden muss, schließlich an Bord einer Segelyacht, wo sich die Lage einmal mehr dramatisch zuspitzt.

Hätte man nun von Seiten der Macher dem Nervenkrieg, der unter den Partnertauschern an Bord des Boots zu eskalieren droht mehr Raum gegeben, und daraus vielleicht auch eine befriedigende :-) Lösung des Mordfalls ers(p)onnen, wäre aus Spiel der Begierde ein durchweg überzeugender Reihenauftakt geworden.

Stattdessen wollte man wohl die Erotikfreunde unter den Käufern nicht vergrätzen und präsentiert eine weitere Sexszene, in der das Motiv des Täters gewissermaßen herbeigevögelt wird. Leider auf eine ziemlich alberne Art und Weise, die mit dem Begriff Zufall zu umschreiben eine Beleidigung für jeden anständigen Zufall wäre. :-)

Und obwohl sich die beiden beteiligten Schauspieler bei ihrer akustischen Kopulation mächtig ins Zeug legen, sind da doch leider auch die Fleischklatscher und Schmatzgeräusche, gepaart mit abgedroschenen Pornofloskeln wie „Nicht aufhören!“ oder „Oh Gott!“ oder „Fick mich härter!“, die das Ganze eher in die Nähe literarisch indiskutabler Bums-Prosa à la Fifty Shades of Grey rücken, als in die spannender Krimihörspiele, wie sie seit Jahren mit Mord in Serie von Contendo Media und Markus Topf geboten werden.

Kein Zweifel, handwerklich ist das Hörspiel sauber produziert. Meiner Meinung nach würde es aber genügen, hin und wieder Episoden von Mord in Serie erotisch aufzupeppen, anstatt nur wegen des Erotikcharakters gleich eine eigene Reihe aus der Taufe zu heben.

Weitere Infos gibt es hier!

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