Gruselkabinett (93) – Das Haus der sieben Giebel

gruselkabinett das haus der sieben giebelAuf der Familie Pyncheon lastet ein Fluch. Das muss auch der junge Holgrave feststellen, nachdem er als Untermieter das Haus der sieben Giebel bezogen hat. Bald findet er heraus, dass der Ursprung des Fluchs im alten Streit zweier Familien liegt, der verhängnisvolle Auswirkungen bis in die Gegenwart hat.

Es ist vielleicht ein bisschen viel, was die Macher hier in 79 Minuten Hörspiel gepackt haben. Hier ein Familiendrama, da ein bisschen Hexenkunst und dort noch die Geschichte einer Schatzsuche.

Außerdem kann bei der Vielzahl er auftretenden Mitglieder der verschiedenen Familien und bei manch auftauchendem Zeitsprung schon mal der Überblick verloren gehen.

Wer sich aber schließlich in die Geschichte eingefunden hat, der wird mit einer gewohnt unheilvollen Atmosphäre und mit großartigen Sprecherleistungen belohnt.

Die undurchschaubare Vermieterin mit dem hinreißenden Vornamen Hepzibah wird von der legendären Dagmar von Kurmin gespielt. Eine ebenso überzeugende Leistung liefert Helmut Winkelmann (John Sinclair) als wohl irrstes Mitglied der Familie Pyncheon ab. Voll in seinem Element und immer kurz vorm  Overacting gelingen ihm einige wahrlich schauerliche Szenen.

Und dann ist da noch Horst Naumann als Familienoberhaupt der Pyncheons, „das abgrundtiefe Böse in unserem Leben“, wie Hepzibah an einer Stelle sagt, was Gelegenheit für ein paar wunderbar finstere Dialogszenen zwischen Naumann und von Kurmin bietet.

Sascha Wussow, diesmal in einer ungewohnt fiesen Rolle, Jacques Breuer als „Hexenmeister“ und Janina Sachau als, na ja, das Mädchen :-), liefern ebenfalls überzeugende Leistungen ab.

Zur technischen Umsetzung kann man wie üblich nichts negatives sagen. Die Musik ist diesmal gut gewählt. Sparsamer als sonst, und das ist gut so.

Eine schöne, vielleicht etwas zu randvolle Haunted-House-Erzählung, über die ich ohne das Titania Gruselkabinett wohl nie gestolpert wäre. Und auch wenn das Ende beinahe versöhnlich daherkommt, so wird man doch das Gefühl nicht los, über beinahe eineinhalb Stunden hinweg dem Treiben einer ziemlich ruchlosen Bagage gelauscht zu haben.

Eine Hörprobe gibt es hier!

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