Dorian Hunter (43) – Wien

Einmal mehr trifft sich alles, was in der Dämonenwelt Rang und Namen hat, in der österreichischen Hauptstadt.
Coco ist da, um den Nachlass ihres Vaters zu regeln, Dorian begibt sich zum Haus Norbert Helnweins, um ein magisches Artefakt zu suchen und am Flughafen kommt ein Sarg mit der Mumie eines Inkakönigs an.

Wie man aus dem Booklet erfährt, handelt es sich bei der vorliegenden Folge um ein Hörspiel, welches nicht auf einem tatsächlichen Roman basiert.
Sie sei, zusammen mit Folge 42 entstanden, „um einigen Handlungssträngen die von der Originalserie abweichen, und in der Hörspielserie zunehmend ein Eigenleben entwickelt haben, noch einmal ausreichend Platz einzuräumen.“

Eine gute Entscheidung. Ich, der weder die Bücher kennt, noch sich vor dem Erscheinen eines neuen Hörspiels die Zeit nimmt, noch einmal den zuletzt erschienenen Folgen zu lauschen, um den Überblick über das große Ganze zu behalten, fühlte mich von der vorliegenden Geschichte gut abgeholt.

Das Hektische, Verhackstückte, schnell Geschnittene mancher früherer Folgen lässt „Wien“ auf angenehme Art und Weise vermissen.
Stattdessen nimmt man sich Zeit für scheinbar Nebensächliches, etwa Hunters Aufenthalt im Haus seines ehemaligen Weggefährten Helnwein, in dem sich nun eine Wohngruppe für besondere Kinder befindet. Mit denen darf der sonst so kratzbürstige Dämonenkiller dann auch einfach mal am Tisch sitzen, Spaghetti mit Ei essen und rumalbern. Oder mit einer der Betreuerinnen anbandeln.

Aber es ist auch Zeit für unheimliche Sequenzen, etwa wenn Dorian in Begleitung eines jungen Mädchens die Villa der Familie Zamis besucht und dabei die unheimlichen Mächte innerhalb des Gemäuers zu spüren bekommt.

Den Machern ist einmal mehr dafür zu danken, dass sie die Wiener Figuren ausschließlich mit österreichischen Schauspielren besetzt haben. Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach, der von nun an auch bei „Dorian Hunter“ für die Audiogestaltung und Mischung verantwortlich sein wird, haben viele talentierte Sprecher ins Studio geholt, etwa einmal mehr den wunderbaren Heinz Trixner, einen Lieblingssprecher aus meiner persönlichen Hörspielkindheit. Er war in den 1970er Jahren in zahlreichen EUROPA-Produktionen zu hören, etwa in der genialen Adation von Jules Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“ oder in der Trashperle „Krieg im All“. Er spielt wunderbar boshaft den Testamentsvollstrecker Hugo Nowotny. Herrlich auch der Schauspieler Christian Gaul als gefräßiger Leichenbestatter Kaspar Mangold.

„Wien“ ist eine angenehm entschleunigte Folge geworden, die viele Storystränge entwirrt und ein paar Dinge zu Ende bringt.
Befremdlich bleibt für mich immer noch Dorians herzloser Umgang mit seiner Frau Lilian, aber wie bereits erwähnt bietet die Geschichte dem Dämonenjäger ausreichend Gelegenheit, einmal nicht nur Arschloch zu sein.

Unbedingt anhören, unbedingt dranbleiben. Die Serie ist und bleibt eine echte (dunkle) Perle auf dem Hörspielmarkt.

PS:
Bis Ende Oktober habt ihr noch die Möglichkeit, euch den ersten exklusiven Dorian-Hunter-Kalender auf www.zaubermond.de zu bestellen. Bestellungen werden bis zum 31. Oktober angenommen und der Kalender wird danach nur in vorbestellter Anzahl gedruckt.
Mehr zum Kalender und zur Entstehung von „Wien“ erfahrt ihr auch im folgenden Video:

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