Die drei Sonnen – Das Hörspiel

Während der Kulturrevolution im Jahr 1967 muss die junge Astrophysikerin Ye Wenjie mit ansehen, wie ihr Vater von einem wütenden Mob erschlagen wird. Einige Jahre später wird sie Mitglied eines geheimen Forschungsprojekts, das sich zum Ziel gesetzt hat, Kontakt zu außerirdischen Lebensformen aufzunehmen.

Etwa 50 Jahre später stößt der Wissenschaftler Wang Miao auf Spuren des Forschungsprojekts. Allem Anschein nach hatte Ye Wenjie Erfolg, und eine Kontaktaufnahme mit Außerirdischen hat bereits stattgefunden.

Der Autor Cixin Liu gilt seit dem Erscheinen seiner Trisolaris-Trilogie, deren erster Teil „Die drei Sonnen“ ist, als neuer Star der Science Fiction.
Martin Zylka hat aus der 600 Seiten starken Buchvorlage ein spannendes und prominent bestztes Hörspielabenteuer gemacht.

Schon die ersten Szenen bleiben lange im Gedächtnis, schildern sie doch auf geradezu schmerzvolle Weise den Tod von Ye Wenjies Vater und ihr folgendes Martyrium, das wie duch ein Wunder für sie als Mitarbeiterin in einem geheimen Forschungslabor endet.

Auch Wang Miaos Nachforschungen, die ihn Teilnehmer in einem fantastischen Virtual-Reality-Spiel werden lassen, sind durchweg spannend und auf faszinierende Weise beunruhigend erzählt, und führen uns schließlich hin zu jener außerirdischen Zivilisation, die kurz vor der Kontaktaufnahme zu den Menschen steht.

Dabei halten allerdings Ye Wenjies Pläne einige (böse) Überraschungen bereit, die an dieser Stelle aber nicht verraten werden sollen.

Die Geschichte ist erfreulich geradlinig und verständlich erzählt, denn der Autor arbeitet mit vielen anschaulichen Erklärungen für komplizierte physikalische Zusammenhänge.

Technisch ist das Hörspiel ebenfalls aufwendig gestaltet. Martin Zylka legt viel Wert auf eine atmosphärische, utopische aber wenn nötig auch lebensechte Geräuschkulisse und eine stimmige Musikuntermalung.
Die Koproduktion von NDR und WDR widerlegt damit erfreulicherweise einen von mir in letzter Zeit oft beobachteten Trend, wonach große Radiohörspielproduktionen zunehmend „nur noch“ nach inszenierten Lesungen klingen.

Die Besetzung fährt einiges an Sprecherprominenz auf. In den Hauptrollen sprechen unter anderem Roman Knizka und Tatja Seibt, in Nebenrollen sind unter anderem Sylvester Groth, Peter Groeger und Walter Renneisen zu hören.

Freunde des Genres erwarten über fünf Stunden spannende und anspruchsvolle Science Fiction, verpackt in wahrhaft eindrucksvolles Kino für die Ohren.

Ich kann nur hoffen, dass auch die verbleibenden Teile der Trilogie ebenso gut verhörspielt werden.

Weitere Infos gibt es hier!

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